Trendstudie 2012 – Generation Y: Kompetenzen und Erwartungen junger MitarbeiterInnen aus Unternehmenssicht: Studie BFH (Masterartikel)

Nach den Marketingstudien erreicht die Zeit des Social Business nun auch die Personalstudien! Die Forschung und Lehre zu HR und “Leadership” im deutschsprachigen Raum hat inzwischen ebenfalls erkannt, dass da was mit den Millenials und der sich vernetzenden Welt abgeht. Es grassiert das Studienfieber! Der Geschäftsmann weiss persönlich von 4 aktuellen Untersuchungen von der Universität Bern (iop), von der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) und von der Berner Fachhochschule (BFH). Nachdem der Geschäftsmann 2.0 sich auf diesem Kanal die Studie “E-Leadership – vom persönlichen Gespräch bis Social Media” des iop zur Brust genommen hat folgt nun eine Blogreihe zu einer sauguten Untersuchung der BFH.

Der Frank E.P. Divernich und die Andrea Gurtner haben mit Ihrer “Trendstudie 2012 – Generation Y: Kompetenzen und Erwartungen junger MitarbeiterInnen aus Unternehmenssicht” eine aus Sicht des Gmannes20 beachtliche Arbeit abgeliefert. Eins vorneweg: Die Beobachtungen decken sich weitgehend mit denjenigen des Geschäftsmannes 2.0. Bei den weitergehenden Betrachtungen oder gar den Konklusionen hat der Geschäftsmann doch einige andere Ansichten! Das ist jedoch verständlich, denn die Wissenschaftler mussten sich an die Daten der Studie halten, der Geschäftsmann hingegen betreibt ja eher “Feldforschung”. Zur Studie: Sie ist klar und umfassend gegliedert und repräsentiert die Erhebung bei 85 Schweizer Firmen im Zeitraum Dez 2011 – Jan 2012. Der Untersuchungsbereich fokussiert die Millenials (in den folgenden Blogartikeln auch Generation Y oder GenY genannt) und deren Kompetenzen, Selbstverständnis, Mitarbeiterewartungen und die daraus resultierenden HR-Massnahmen. Dabei befragte man “beide Seiten”: Einerseits die Firma und auf der anderen Seite deren junge Mitarbeiter im Alter von 20-30 Jahren.

Dieser Artikel zitiert das Executive Summary der Studie und die (z.T. divergierenden) Anmerkungen des Geschäftsmannes zum Thema. Die nachfolgenden Artikel betrachten dann ein wenig tiefer die Materie:

  • Nutzung der neuen sozialen Kommunikationsmedien (2)
  • Kompetenzen der GenY bzw. deren Selbstverständnis als Mitarbeiter (3)
  • Arbeitseinstellung der GenY (4)
  • (Mitarbeiter-) Erwartungen der GenY (5)
  • HR-Massnahmen mit Fokus GenY (6)
  • Fazit und Handlungsempfehlungen (7)

 

Executive Summary Trendstudie 2012 – Generation Y: Kompetenzen und Erwartungen junger MitarbeiterInnen aus Unternehmenssicht

 

Zitat der aus der Studie:

“In Medien und Fachzeitschriften wird eine neue Generation beschrieben, die sich durch ein Aufwachsenals «digital natives» klar von früheren Generationen unterscheiden soll.Wie werden junge Arbeitnehmende von Verantwortungsträgernin Unternehmen wahrgenommen?Entspricht dieses Bild den Charakterisierungen in der Presse? Reagieren Unternehmen im HR-Bereichauf diese Bilder? Und wie beschreiben sich Angehörigedieser Generation selber?Eine Befragung von sowohl Verantwortungsträgern in Unternehmen sowie 20- bis 30-jährigen Mitarbeitendenim Winter 2011 / 2012 zeigte, dass Fremd- und Selbstwahrnehmung oft nicht weit voneinanderentfernt liegen, diese aber teilweise im Widerspruch zum in der Presse gezeichneten Bild der«Generation Y» stehen.

Im Zentrum, sowohl der Selbst- wie der Fremdwahrnehmungder jungen Generation, stehen einerseitsder Wunsch zu lernen, Neues zu erleben und sich weiterzubilden, andererseits das Bedürfnis nach einerArbeit, die sinnvoll ist und Spass macht, in einem Team mit guten Leuten. Traditionelles Karrieredenkensteht hinter dem Wunsch nach einer ausgeglichenWork-Life-Balance zurück.Hingegen wird die Vorstellung, dass wir es hier mit einer globalisiert vernetzten Generation zu tunhaben, die einen deutlichen internationalen Zug aufweist, nicht bestätigt.

Die Studie zeigt auch, dass über zwei Drittel der Unternehmen eine Strategie bezüglich des Einsatzesneuer Kommunikationsmedien haben und jedes zweite Unternehmen eine entsprechende Zuständigkeitdefiniert hat. Vertreterinnen und Vertreter der Unternehmen, schätzen zwar die Vernetzungskompetenzder jungen Generationhoch ein, nutzen diese aber oft nicht aktiv. Im Gegensatz zum gängigen Bildschreiben sich Vertreterinnen und Vertreter der jungen Generation diese Kompetenz nicht in hohemMasse zu.Eine differenzierte Betrachtung über Schlagworte hinaus scheint also angebracht, um damit Unternehmen,insbesondere auch dem HR, Hinweise zu geben, wie die junge Generation rekrutiert, geführt,entwickelt und gebunden, wie aber auch deren spezifisches Potenzial genutzt werden kann.”

 

Anmerkungen des Geschäftsmannes 2.0 zum Executive Summary der Studie

Der Gmann 2.0 hat sich sehr darüber gefreut, dass die Studie das Modell des Homo Coniunctus untermauert! Die in diesem Modell beschriebenen Persönlichkeitsmerkmale finden sich teilweise auch in der Studie wieder. Das Homo Coniunctus-Merkmal “Gemeinschaft” kann dem Teamwunsch zugeordnet werden. “Spass” ist ebenfalls erwähnt. Auf die Sinnfrage ist der Geschäftsmann 2.0 auch schon eingegangen, siehe hier und zum Thema “Neues erleben / Weiterbilden” hat der Geschäftsmann schon vor langer Zeithiereinen Beitrag geschrieben.

Die BFH Studie weist aber weiter aus, dass die Untersuchung a.) Nicht erkennen konnte, dass es eine globale GenY gibt und dass b.) sich die jungen Leute keine erhöhte Vernetzungskompetenz zusprechen. Da sagt der Geschäftsmann “Achtung”!

“Achtung” zu “Es gibt keine global vernetzte Generation Y”: Deloitte führte bereits 2010 eine Studie mit dem Namen “Talking About Whose Generation durch in welcher erwähnt wird, dass Millenials nicht einfach überall Millenials sind, sprich der Deloitte-Artikel zweifelte die Existenz einer globalen Generation Y an. Neuere Studien, wie z.B die aktuell in Arbeit befindliche Untersuchung der Elena Hubschmid von der Uni-Bern führen aber zu einem gegenteiligen Schluss. Der Geschäftsmann 2.0 kann dem nur beipflichten: Es gibt eine globale Generation Y! Dazu braucht man auch keine Studie, man muss nur in der Welt herumreisen, die Augen aufmachen und mit den jüngeren Menschen reden oder zusammenarbeiten. In den letzten drei Jahren war der Geschäftsmann 2.0 auf 4 Kontinenten und er konnte sich ein eigenes Urteil dazu bilden. Jetzt sagt die BFH-Studie aus, dass man nicht erkennen konnte, dass die GenerationY nicht globalisiert vernetzt sei. Nun, vielleicht kann man das aufgrund der Daten nicht erkennen, aber die GenY ist globalisiert vernetzt, denn es müssen nicht alle Jungen global vernetzt sein! Aufgrund der digitalen Vernetzung können Informationen & Kommunikationsflüsse beinahe mit Lichtgeschwindigkeit über n-Knoten (über mehrere “Hopps”) fliessen. Die positive Rückkoppelung des Netzwerkeffekts erlaubt es, dass es reicht wenn nur einige wenige Netzwerkteilnehmer global vernetzt sind. Die “Anderen” kriegen den Rest dann schnell genug mit, wenn Ihr wisst was der Geschäftsmann damit meint.

“Achtung” zur “nicht übermässig gewichteten Vernetzungskompetenz der jungen Mitarbeiter”: Es ist ganz klar, dass sich die jungen Mitarbeiter sich diese Kompetenz nicht in hohem Masse zuschreiben. Wieso? 1.) Weil Sie jung sind! Es gilt als erwiesen, dass generell vernetztes Denken und Handeln sich sehr spät beim Menschen entwickelt, häufig erst in den späten 20ern. Das war beim Geschäftsmann 2.0 nicht anders! Er begann erst als knapp 30-jähriger umfassende (vernetzte) Zusammenhänge schnell zu begreifen. Und 2.) Weil vernetzt sein für diese Generation ganz natürlich ist! Sie nehmen dies nicht als spezielles Merkmal wahr, ähnlich wie das Programmieren. (Anmerkung zu den Programmierkenntnissen der jungen Mitarbeiter: Der Geschäftsmann war mehr als einmal bass darüber erstaunt, dass junge Stellenbewerber beim Bewerbungsgespräch anmerkten, sie können nicht sonderlich programmieren, es sich aber dann in der weiteren Diskussion herausstellte, dass z.B der betriebswirtschaftliche Junior-Berater erhebliches Programmier-Knowhow aufwies).

Also: 8tung! Die GenY ist sehr wohl global vernetzt und dieses Netzwerk wird in einigen wenigen Jahren erst wirklich zum Tragen kommen. Genau das ist diese “Social Business Tsunamiwelle“, von welcher der Geschäftsmann 2.0 hier auf diesem Kanal ständig spricht!

Surf well! Euer Pavel “Palo” Stacho

 

Merken und Weitersagen: 25.10.2012 Besucht den Geschäftsmann 2.0 an der SGO Herbsttagung 2012

 

 

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