Autonome, fahrerlose Fahrzeuge und die deflationären Kräfte der Sharing Economy werden die vom Autobau geprägte europäische Wirtschaft in nicht geahntem Masse umwälzen. Das Gleiche gilt für die Versicherungsgesellschaften, deren Autoversicherungsgeschäft sich in in Luft auflösen wird.
“Es wird weniger Autos in den Strassen haben – Vielleicht nur 30% der Menge, welche heute vorhanden ist” – Sebastian Thrun, früherer Entwicklungsleiter des Google Auto
Ein typisches Auto wird in 96% der Zeit nicht gebraucht. Eine Studie der Columbia

Universität sagt aus, dass die 13’000 ‘Cabs’ in New York durch 9’000 selbstfahrende Taxis ersetzt werden könnten. Eine andere Studie der OECD für die Stadt Lissabon zeigt, dass “Taxibots” die Anzahl benötigter Fahrzeuge in der Stadt um 80 bis 90 Prozent verringern würden. Gemäss dem Economist hat in der Region San Franzisco niemand Angst vor den Google Autos, Zwar nerven sie, weil die Fahrzeuge warten, bis der Fussgänger den Streifen ganz verlassen hat, aber ansonsten sind diese akzeptiert. Bis heute haben diese 2.9 Millionen Kilometer zurückgelegt, dabei gab es nur 12 kleine Unfälle, keine Verletzten und schon gar keine Toten!
Wenn 90% der Fahrzeuge in den USA selbstfahrend wären, dann würden die jährlichen Verkehrstoten von 32’000 auf 11’300 fallen und die Städte könnten die Parkplätze, welche durchschnittlich 24% der Stadtfläche ausmachen, anders nutzen.
Und in Europa? Rosige Aussichten für Google, Tesla und die USA und hoffentlich auch für Europa! Unser Kontinent wird mitgeprägt vom Autobau, sei es bei den Italienern, bei den Franzosen und bei den Deutschen sowieso. Auch Grossbritannien hat eine riesige Automobilindustrie, auch wenn es keine britischen Volumenmarken mehr gibt. Portugiesen, Spanier und Tschechen haben auch riesige Autofabriken. Natürlich freut es auch jeden Europäer, wenn seine Städte nicht mehr mit belegten Autoparkplätzen zugestopft sind und es viel weniger Unfälle und Verkehrstote gibt. Nur, was passiert mit der Automobilindustrie, was passiert mit den (europäischen) Autobauern, wenn diese nur noch ein Drittel ihres heutigen Volumens verkaufen? Was passiert mit den Automotive Zulieferern in der Schweiz, wenn die Deutschen nur noch 30% des heutigen Auftragsvolumens vergeben? Und was passiert mit den Versicherungsgesellschaften, nicht nur in der Schweiz, sondern überall? Es wird viel weniger Automobilversicherungspolicen mehr geben und da die Risiken im Strassenverkehr massiv zurückgehen werden, gibt es für die Versicherungsgesellschaften nichts mehr zu verdienen! – Wir werden über Jahrzehnte eine deflationäre Marktentwicklung erleben. Jeder Banker und Volkswirtschafter hat Angst vor einer Deflation, aber die U(e)BER-Deflation wird kommen wie das Amen in der Kirche!
Ist das gut? – Musk und Page als reizender Stachel im Fleisch der europäischen Wirtschaft Das deflationäre Marktumfeld ist das einte, das andere ist der Arbeitsmarkt: Wie sieht denn die europäische Wirtschaft und dessen Arbeitsmarkt aus, wenn die Autobauer zukünftig 70 – 80% weniger Belegschaft brauchen?
Hoffen wir, dass Larry Page von Google und Elon Musk von Tesla als Stachel in der Europäischen Automobilindustrie genügend weh tun, dass wir uns auf dem ‘alten Kontinent’ tiefgreifend erneuern werden!
Fazit: Verkehr 2.0 wird ergo einen riesen Einfluss haben, viel mehr auf unsere Wirtschaft als auf unsere Mobilität, einverstanden?!
Wir leben in spannenden Zeiten! So Long, Euer Geschäftsmann 2.0
Quellen: Urban Mobility System Upgrade (see PDF), Economist, Columbia University ‘Transforming personal mobility’