Digitale Medienkompetenz und Umgang mit unerwünschten Webinhalten

Digitale Medienkompetenz und unerwünschte Webinhalte

In 14 Schritten zur digitalen Medienkompetenz und 7 Tipps, wenn es trotzdem mal schief geht. Ein kleines Vademecum für den sicherheitsbewussten Umgang mit dem Internet und zur allfälligen Schadenminderung. 

Das World Wide Web gibt es seit 1989, die sozialen Medien seit 2004 und bis vor wenigen Jahren war mit Ausnahme von Deutschland Sicherheit und Datenschutz nicht wirklich ein Thema im Web. Heute ist es anders. Viele Leute sorgen sich um die Sicherheit Ihrer Daten im Web mehr, als das früher der Fall war. Es ist kein Zufall, dass das neue EU-Datenschutzgesetz GDPR  nun die Internetplattformen und andere Datensammler neu zur Verantwortung zieht. 

14 Tipps zur digitalen Medienkompetenz 

Es ist erstaunlich, dass es beim  Umgang mit den persönlichen Daten im  immer noch so viele Nachlässigkeiten gibt.  Beachtet man die folgenden Tipps, dann ist der Umgang schon viel entspannter. Auch für erfahrene Internetnutzer lohnt es sich, sich diese Punkte wieder mal vor Augen zu führen: 

  1. Social Media: Veröffentliche nur, was jeder für alle Ewigkeit sehen darf.
  2. Privatsphäre Einstellungen: Tu es! Stell ein! Streng Dich an! Willst Du wirklich, dass z.B. die Freunde Deiner Freunde Deine Facebookposts sehen dürfen? 
  3. Wähle sichere Passwörter: Keine Allerweltswörter und mische Zahlen, Buchstaben und Sonderzeichen.  Bau Dir ein eigenes Passwortsystem. z.B. die Anfangsbuchstaben eines Verses. Und verwende 3 Klassen von Passwortsystemen. Ein System für die ganz wichtigen, eines für alle anderen geheime Passwörter und ein Passwort für Dinge, die nicht so geheim sein müssen. Für alles das gleiche Passwort zu haben ist ein ultimatives No-Go!
  4. Absender unbekannt? Öffne keine Anhänge! 91% aller erfolgreichen Internetattacken beginnen mit einem Phishingangriff. Traue keinen unbekannten Absendern von Emails. Auch wenn Dir vermeintliche Bekannte Mails mit einem neuen Absender zustellen, solltest Du sehr vorsichtig sein. 
  5. Mithörer? Sprich nie Passwörter aus, auch nicht am Telefon! Das ist ein Unding, wenn es mal nötig ist, dann bitte über einen geschützten oder verschlüsselten Kanal. 
  6. Browser, Email, Chat: Verwende verschiedene Anbieter. Es ist ein Ziel der Plattformanbieter, ein möglichst umfassendes Dossier über die Nutzer führen zu können. Facebook verdient 92 Dollar pro Jahr an einem amerikanischen User, wieso also immer WhatsApp und Messenger? Telegram tut es z.B. auch
  7. Suchmaschinen: Es gibt nicht nur Google. Bing ist inzwischen auch nicht schlecht`.
  8. TOR: Surfe Anonym im Netz mit TOR oder im “Incognito Window”
  9. Vorsicht bei Apps und Gratis-Software. Software ist nie gratis! Entweder erkauft man die ‘gratis’ Software mit seinen persönlichen Daten, mit Werbung oder gar mit schlimmerem wie AdWare oder Malware. 
  10. Unbenutzte Apps? Lösche Sie! Viele Smartphone Apps sammeln Daten im Hintergrund.  Das mag man akzeptieren, wenn es um vielbenutzte Programme geht, dort kennt man häufig auch die Privatsphäreeinstellungen besser. Bei nicht benutzten Apps gilt aber die Devise: Weg damit! 
  11. Datenspeicherung: Speichere Deine Daten überlegt. Lokal oder in der Cloud? Was ist sicherer? Die Einzelperson und so mancher KMU ist grundsätzlich besser damit bedient, wenn er seine Daten in der Cloud speichert anselle auf dem PC oder auf dem Familien NAS. Das ist meistens viel sicherer und kostet heute wirklich fast nichts mehr. 
  12. Geschützte Konversation: Nutze Verschlüsselungstechnologien im Netz. Achte darauf, dass bei den von Dir besuchten Webseits SSL aktiviert ist, dann findet die Kommunikation verschlüsselt statt (grüner Link oder Schloss in der Browserleiste).  Für die meisten Emailprogramme gibt es inzwischen auch Zertifikate, so dass auch verschlüsselte Emails heute nicht mehr so umständlich sind. 
  13. Schüttle Verfolger ab: Lösche Cookies, installiere Werbeblocker und setz auf Anti Tracking Dienste
  14. Schütze Dich: Virenscanner haben lange nicht ausgedient, verwende nur verschlüsseltes Wifi. Ein Virenscanner ist ein must. Was aber ganz wichtig ist, ist die Verwendung von verschlüssweltem Wifi. An öffentlichen Plätzen sollte man sich grundsätzlich nie über Wifi-Netze verbinden, die ‘offen’ sind. Sofort sind Dritte auf Deinem PC!

Umgang mit unerwünschten Webinhalten

Was tun wenn man Informationen über sich im Web findet, die man eigentlich nicht dort haben will? Es gibt sieben Strategien, dieser Misslichkeit zu begegnen. Das kann man dagegen tun:

  1. Dialog & Engagement – Fragen Sie für eine Verbesserung. Ja, es ist möglich: Häufig sind die Webseitenbetreiber bereit, falsche Inhalten  zu korrigieren oder eine Gegendarstellung zu publizieren. Meistens ist das die einfachste Variante. Löschungen sind da schon problematischer. Siehe unten.
  2. Information & Transparenz – Aktiv informieren und richtigstellen.  Ist der Webseitenbetreiber nicht bereit, die unerwünschten Webinhalte zu korrigieren oder vom Netz zu nehmen, dann kann man auf einer Drittseite das selber tun. Das ist vielleicht der Moment, wo mein sein eigenes Blog erstellt oder auf anderen Plattformen das tun kann, wie z.B. Medium . Sollte es eine Angelegenheit sein, die für Dritte interessant sein könnte, dann findet sich gegebenenfalls auch eine Zeitung / Newsplattform, die den Content publiziert. 
  3. Verwässerung – Generieren sie Inhalte, die besser ‘ranken’ sodass der ungewünschte Content nach hinten rutscht.
  4. Gegenteil – Erstellen Sie diametral entgegengesetzten Inhalt.  Wenn man es schaft zur gleichen Angelegenheit etwas ganz anderes im Internet zu publizieren, was ist dann die richtige Version?
  5. Akzeptanz – Akzeptieren Sie es mit allfälligen flankierenden Massnahmen.  Häufig kann man mit dem Mist leben, der über einen im Internet publiziert wurde.  Warum also nicht drüber stehen? Eine flankierende Massnahme kann sein, dass man den Arbeitgeber oder den/die Personalverantwortliche(n) proaktiv über den unerwünschten Webinhalt informiert.  Solche Massnahmen sind in der Regel vertrauensbildend und werden von den Unternehmungen sehr geschätzt?  
  6. Löschung – Beantragen Sie Löschung von Content bei der Suchmaschine.  Bei Google kann man seit einigen Jahren die Löschung von unerwünschten Suchresultaten beantragen. Die Auflagen dafür sind streng und der Antrag wird meistens nicht von Erfolg gekrönt. Das hat der Geschäftsmann 2.0 am eigenen Leib erfahren.
  7. Delegation – Beauftragen Sie dafür spezialisierte Drittanbieter. Es gibt spezialisierte Anwaltskanzleien für solche Aufgaben. Auch Reputation Management Agenturen übernehmen solche Aufträge gegen ein Entgelt.

Ein letzter Punkt: Die proaktive Massnahme, die sie sofort tun sollten

Was sich auf jeden Fall lohnt: Seien sie nicht der Letzte, der unerwünschten Webinalt erkennt. Nutzen Sie Google Alerts und überwachen Sie Ihren Namen oder andere Schlüsselwörter, die Ihnen wichtig sind. Ein Alert ist sehr rasch und sehr einfach angelegt:

https://www.google.com/alerts

Quellen: 

https://selbstdatenschutz.info/

https://www.digitale-gesellschaft.ch/uploads/2017/09/Eine_Anleitung_zur_digitalen_Selbstverteidigung.pdf

https://www.lucysecurity.com/en/state-of-cyber-2018/  

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/224878/umfrage/werbeumsaetze-von-facebook-pro-nutzer-nach-region/

Infografik – Nur 29% der Millenials finden persönliche Meetings nützlich: Wenn das bloss NICHT stimmt…

 

Dass 42 % der Teenager sagen, sie besitzen ein Telefon sozusagen nur deswegen, um (Kurz-) Nachrichten zu verfassen, das liegt auf der Hand. Auch die Tochter des Geschäftsmannes 2.0 sagt, Ihre liebste App sei WhatsApp.

Nur kommen da noch andere Zahlen ans Licht: Nur 29% der Millenials meinen, dass persönliche Meetings nützlich meinen (BabyBoomer: 45%) und 43% der 18-24 jährigen meinen Texten sei gleich nützlich wie eine persönliche Unterhaltung! Millenials denken gar häufig, dass ein Telefonanruf ein Eingriff in Ihre persönliche Privatsphäre sei! Kein Wunder, wenn 83% der gleichen Altersgruppe mit dem Smartphone ins Bett gehen (BabyBoomer: 50%).

Kommunikationsform altersmässig anpassen? Aus Sicht des Geschäftsmannes 2.0 könnte man hier effektiv von sozialen Defiziten sprechen. Nur sehen das die Jungen sicher anders! Trotzdem: In den letzten Jahren hat der Geschäftsmann immer wie mehr bemerkt, dass das persönliche Gespräch DIE wichtigste Kommunikationsform darstellt….  Der Geschäftsmann 2.0 dankt dem Accredited online College für die untenstehende Infografik:

Phone_text_email1

Weitere Quelle: http://www.socialnomics.net/2013/11/14/infographic-phone-vs-text-vs-email/

Mehr Lesenswertes zum Thema Millenials, GenY oder Homo Coniunctus könnt Ihr hier nachlesen.

Todesanzeige 2.0 – Wenn das Trauerschreiben über die digitalen Kanäle kommt

Der Geschäftsmann 2.0 bekam letzte Woche ein MMS eines Freundes: Beim Öffnen sieht er ein Bild des Freundes mit seiner Mutter und dem begleitenden Text muss er entnehmen, dass eben die Mutter verstorben sei und die Familie um die liebe Frau trauere.

“OK” – speziell. Der Geschäftsmann musste zunächst mal leer schlucken. “Was nun?” Schreibst Du ein SMS zurück? Schreibst Du ein Kärtchen? Rufstu an? Oder will der Versender des Todesanzeigen-MMS gar nicht angerufen werden?

In der heutigen Zeit scheint es legitim, auch solche Nachrichten über SMS oder MMS zu versenden. Wie würde der Geschäftsmann 2.0 reagieren, wenn er die gleiche Nachricht über Facebook bekommen würde? Nach einigem Nachdenken wurde er sich klar:

Egal auf welchem Kanal eine Todesanzeige jemanden erreicht: Es ist für den Absender eine schwierige Zeit und die sich darin befindlichen Menschen verdienen eine entsprechende Anteilnahme und das Mitgefühl.

Der Geschäftsmann 2.0 hat ganz normal telefonisch kondoliert.

So Long, Euer Geschäftsmann 2.0

 

 

Fazit und Handlungsempfehlungen – BFH Trendstudie 2012 (7)

Fazit:

  • Gemäss der Studie nutzen über 2/3 der Firmen nicht die Vernetzungs-Kompetenz der (jungen) Mitarbeiter um sich mit Ihren Peers (Lieferanten / Kunden / Partner) stärker aufzustellen.
  • Die Jungen scheinen – was die sozialen Medien anbelangt – Privatleben und Geschäft zu trennen und Sie fügen sich in die bestehenden Firmenstrukturen ein
  • Es bestehe die Gefahr, dass die Firmen die Potentiale der Jungen nicht ausschöpfen
  • Zitat: “Gerade in einem ökonomischen Kontext, wo Innovation und Vernetzung zunehmend zu den zentralen Erfolgsfaktoren eines Unternehmens gehören, will man sich in einem globalisierten, dynamischen Umfeld erfolgreich bewegen, verwundert es, dass gerade dieser Aspekt (à Vernetzungskompetenz) bei den jungen Arbeitnehmenden offensichtlich wenig aktiv gefördert – und von der jungen Generation wenig gefordert – wird”

Handlungempfehlungen aus der Studie:

  • Kopple! (Siehe Grafik unten)
  • Das HR hat die Möglichkeit, sich bei den damit verbundenen Themengebieten zu positionieren und ist somit in der Lage, das vorhandene Potential in den jungen Leuten zugunsten der Firma zu entwicklen

Grafik: Gmann2.0

 

Quelle: BFH Trendstudie 2012 – Generation Y: Kompetenzen und Erwartungen junger MitarbeiterInnen aus Unternehmenssicht

HR-Massnahmen mit Fokus Generation Y – BFH Trendstudie 2012 (6)

Drei Viertel der Unternehmen geben an, dass Ihre Führungskräfte nicht speziell geschult werden, mit der jungen Arbeitnehmergeneration ädaquat zu kommunizierten. Dies deckt sich ebenfalls mit der E-Leadership Studie des iop , welche der Geschäftsmann ja bereits auf diesem Kanal präsentiert hat. Auch die Aussage der BFH Studie, dass der gezielte Einsatz von sozialen Medien im HR-Bereich noch nicht in der Umsetzungsphase angekommen ist, deckt sich mit der iop-Studie und natürlich auch mit den Beobachtungen des Geschäftsmannes 2.0. Weiter geben

18% der Firmen an, Ihre Führungskräfte im Umgang mit Social Media zu schulen

53% der Firmen an, nicht zu wissen, ob überhaupt Ihre Mitarbeiter die neuen Medien nutzen, zumindest

27% geben an, dass Sie es wüssten es…

Das war der vorletzte Beitrag der zur Trendstudie 2012 – Generation Y. Der letzte Beitrag mit der Zusammenfassung des Fazit und den Handlungsempfehlungen folgt in Kürze. So Long, Euer Geschäftsmann 2.0

Quelle: BFH Trendstudie 2012 – Generation Y: Kompetenzen und Erwartungen junger MitarbeiterInnen aus Unternehmenssicht

 

(Mitarbeiter-) Erwartungen der Generation Y – BFH Trenstudie 2012 (5)

“Spass im Team mit entsprechender Anerkennung für meine sinnvolle Tätigkeit ohne mich zu Tode zu rackern. Und: Privat ist Privat – Geschäft ist Geschäft”. Das sind die Topnennungen zu den Erwartungen des Arbeitsumfelds und das Gute daran: Arbeitnehmer und Arbeitgeber scheinen das gleich zu sehen!

Auf das Erwartungsmanagement ??? ist der Geschäftsmann 2.0 bereits selber in seinen Ausführungen zum Modell des Homo Coniunctus ??? detailliert eingegangen. Es liegt auf der Hand, dass die Firma nicht alle Wünsche der Mitarbeiter befriedigen kann, zumal sie immer wie mehr auseinanderlaufen. BFH-Studie hat ebenfalls diesen Bereich untersucht und hat hier (sehr gut!) detaillierte Fragen gestellt. Insgesamt standen 39 Aussagen zu Auswahl, anbei die Top-Highlights und “Lowlights”.

 

 

Interessant ist, dass die Merkmale “internationale Arbeit” und “flexible Arbeitszeitmodelle” weniger wichtig scheinen. Die Jungen wollen auch nicht unbedingt SocialMedia im Beruf nutzen, offensichtlich trennen diese Beruf und Privates. Facebook für die Buddies und nicht für die Geschäftskollegen: Privat ist Privat und Geschäft ist Geschäft, das gilt so wie es ausschaut auch bei den Millenials… ….diese Zahlen widersprechen zumindest der häufig vorgebrachten Meinung, dass sich Geschäftswelt und Privatwelt komplett vermischen werden und die weitgehende “externe” Vernetzung der Jungen findet – wenn überhaupt – im Privaten statt!

Quelle: BFH Trendstudie 2012 – Generation Y: Kompetenzen und Erwartungen junger MitarbeiterInnen aus Unternehmenssicht

Arbeitseinstellung der Generation Y – BFH Trendstudie (4)

Die jungen Mitarbeiter wollen ernst genommen werden und haben ein Bedürfnis für Authentizität und Selbstbewusstsein. Total standen 22 Kriterien zur Auswahl.

Man sieht, dass den Jungen auch die Loyalität zum Unternehmen wichtig ist, ein Merkmal, welches den Millenials oft abgesprochen wird. Auch die Häufigkeit des Arbeitsplatzwechsels ist den Jungen nicht so wichtig. Quelle: BFH Trendstudie 2012 – Generation Y: Kompetenzen und Erwartungen junger MitarbeiterInnen aus Unternehmenssicht

Kompetenzen der Generation Y bzw. deren Selbstverständnis als Mitarbeiter – BFH Trendstudie 2012 (3)

“Ich bin ehrgeizig, neugierig und wissbegierig, ich handle zielorientiert und unternemerisch, aber ich schätze mich nicht als vernetzt oder multitaskingfähig ein”.

Gemäss Studie der BFH sehen die Arbeitgeber und die Mitarbeiter der Generation Y die Millenial-Kompetenzen sehr ähnlich. Die untenstehende Grafik zeigt die Selbstwarhnehmung der jungen Mitarbeiter (Total standen 14 Aussagen zur Auswahl):

Die Studie schreibt, dass es noch “braches” Potential bei der Verwendung der Vernetzungskompetenz gibt: Weniger als ein Drittel (31.5%) der Firmen, die den Jungen ein hohes Vernetzungspotential zuschreiben, versuchen dies auch aktiv zu nutzen. Interessant sind auch die “tiefen Nennungen”: Die Jungen finden nicht dass sie übermässig vernetzt sind oder grosse Multitasker sind. Ins Auge sticht auch die verhältnismässig tiefe Karriere-Ausrichtung. “Work-Life Balance” ist hier das Stichwort.

Quelle: BFH-Trendstudie 2012

Merken und Weitersagen: 25.10.2012 Besucht den Geschäftsmann 2.0 an der SGO Herbsttagung 2012

Nutzung der neuen sozialen Kommunikationsmedien – BFH Trendstudie 2012 (2)

Bei der Studie im Winter 2011/2012 haben insgesamt 85 Schweizer Unternehmen mitgemacht:

30%     der Unternehmen bieten keinen Zugang zu Social Media
77%    der Unternehmen erlauben Social Media für betriebliche Zwecke (Hä, Rechenfehler? Siehe Pkt 1)

Einsatz von Social Media im Betrieb:
75%    im Marketing
64%    im Personalbereich
44%    im Vertrieb
20%    bei Forschung und Entwicklung (das ist fatal!)

Corporate Blogs verwenden    46% der Firmen –> viel Potential
Twitter verwenden        47% der Firmen –> viel Potential

Der Knaller: Google+ scheinen die Firmen mehr zu vertrauen als Facebook

19%    der Firmen planen nächstens die Facebook-Nutzung für Firmenzwecke
48%    der Firmen planen die Einführung von GooglePlus (Funktionalitäten) in den nächsten 3 Jahren!

Quelle: BFH2012

 

Merken und Weitersagen: 25.10.2012 Besucht den Geschäftsmann 2.0 an der SGO Herbsttagung 2012

Trendstudie 2012 – Generation Y: Kompetenzen und Erwartungen junger MitarbeiterInnen aus Unternehmenssicht: Studie BFH (Masterartikel)

Nach den Marketingstudien erreicht die Zeit des Social Business nun auch die Personalstudien! Die Forschung und Lehre zu HR und “Leadership” im deutschsprachigen Raum hat inzwischen ebenfalls erkannt, dass da was mit den Millenials und der sich vernetzenden Welt abgeht. Es grassiert das Studienfieber! Der Geschäftsmann weiss persönlich von 4 aktuellen Untersuchungen von der Universität Bern (iop), von der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) und von der Berner Fachhochschule (BFH). Nachdem der Geschäftsmann 2.0 sich auf diesem Kanal die Studie “E-Leadership – vom persönlichen Gespräch bis Social Media” des iop zur Brust genommen hat folgt nun eine Blogreihe zu einer sauguten Untersuchung der BFH.

Der Frank E.P. Divernich und die Andrea Gurtner haben mit Ihrer “Trendstudie 2012 – Generation Y: Kompetenzen und Erwartungen junger MitarbeiterInnen aus Unternehmenssicht” eine aus Sicht des Gmannes20 beachtliche Arbeit abgeliefert. Eins vorneweg: Die Beobachtungen decken sich weitgehend mit denjenigen des Geschäftsmannes 2.0. Bei den weitergehenden Betrachtungen oder gar den Konklusionen hat der Geschäftsmann doch einige andere Ansichten! Das ist jedoch verständlich, denn die Wissenschaftler mussten sich an die Daten der Studie halten, der Geschäftsmann hingegen betreibt ja eher “Feldforschung”. Zur Studie: Sie ist klar und umfassend gegliedert und repräsentiert die Erhebung bei 85 Schweizer Firmen im Zeitraum Dez 2011 – Jan 2012. Der Untersuchungsbereich fokussiert die Millenials (in den folgenden Blogartikeln auch Generation Y oder GenY genannt) und deren Kompetenzen, Selbstverständnis, Mitarbeiterewartungen und die daraus resultierenden HR-Massnahmen. Dabei befragte man “beide Seiten”: Einerseits die Firma und auf der anderen Seite deren junge Mitarbeiter im Alter von 20-30 Jahren.

Dieser Artikel zitiert das Executive Summary der Studie und die (z.T. divergierenden) Anmerkungen des Geschäftsmannes zum Thema. Die nachfolgenden Artikel betrachten dann ein wenig tiefer die Materie:

  • Nutzung der neuen sozialen Kommunikationsmedien (2)
  • Kompetenzen der GenY bzw. deren Selbstverständnis als Mitarbeiter (3)
  • Arbeitseinstellung der GenY (4)
  • (Mitarbeiter-) Erwartungen der GenY (5)
  • HR-Massnahmen mit Fokus GenY (6)
  • Fazit und Handlungsempfehlungen (7)

 

Executive Summary Trendstudie 2012 – Generation Y: Kompetenzen und Erwartungen junger MitarbeiterInnen aus Unternehmenssicht

 

Zitat der aus der Studie:

“In Medien und Fachzeitschriften wird eine neue Generation beschrieben, die sich durch ein Aufwachsenals «digital natives» klar von früheren Generationen unterscheiden soll.Wie werden junge Arbeitnehmende von Verantwortungsträgernin Unternehmen wahrgenommen?Entspricht dieses Bild den Charakterisierungen in der Presse? Reagieren Unternehmen im HR-Bereichauf diese Bilder? Und wie beschreiben sich Angehörigedieser Generation selber?Eine Befragung von sowohl Verantwortungsträgern in Unternehmen sowie 20- bis 30-jährigen Mitarbeitendenim Winter 2011 / 2012 zeigte, dass Fremd- und Selbstwahrnehmung oft nicht weit voneinanderentfernt liegen, diese aber teilweise im Widerspruch zum in der Presse gezeichneten Bild der«Generation Y» stehen.

Im Zentrum, sowohl der Selbst- wie der Fremdwahrnehmungder jungen Generation, stehen einerseitsder Wunsch zu lernen, Neues zu erleben und sich weiterzubilden, andererseits das Bedürfnis nach einerArbeit, die sinnvoll ist und Spass macht, in einem Team mit guten Leuten. Traditionelles Karrieredenkensteht hinter dem Wunsch nach einer ausgeglichenWork-Life-Balance zurück.Hingegen wird die Vorstellung, dass wir es hier mit einer globalisiert vernetzten Generation zu tunhaben, die einen deutlichen internationalen Zug aufweist, nicht bestätigt.

Die Studie zeigt auch, dass über zwei Drittel der Unternehmen eine Strategie bezüglich des Einsatzesneuer Kommunikationsmedien haben und jedes zweite Unternehmen eine entsprechende Zuständigkeitdefiniert hat. Vertreterinnen und Vertreter der Unternehmen, schätzen zwar die Vernetzungskompetenzder jungen Generationhoch ein, nutzen diese aber oft nicht aktiv. Im Gegensatz zum gängigen Bildschreiben sich Vertreterinnen und Vertreter der jungen Generation diese Kompetenz nicht in hohemMasse zu.Eine differenzierte Betrachtung über Schlagworte hinaus scheint also angebracht, um damit Unternehmen,insbesondere auch dem HR, Hinweise zu geben, wie die junge Generation rekrutiert, geführt,entwickelt und gebunden, wie aber auch deren spezifisches Potenzial genutzt werden kann.”

 

Anmerkungen des Geschäftsmannes 2.0 zum Executive Summary der Studie

Der Gmann 2.0 hat sich sehr darüber gefreut, dass die Studie das Modell des Homo Coniunctus untermauert! Die in diesem Modell beschriebenen Persönlichkeitsmerkmale finden sich teilweise auch in der Studie wieder. Das Homo Coniunctus-Merkmal “Gemeinschaft” kann dem Teamwunsch zugeordnet werden. “Spass” ist ebenfalls erwähnt. Auf die Sinnfrage ist der Geschäftsmann 2.0 auch schon eingegangen, siehe hier und zum Thema “Neues erleben / Weiterbilden” hat der Geschäftsmann schon vor langer Zeithiereinen Beitrag geschrieben.

Die BFH Studie weist aber weiter aus, dass die Untersuchung a.) Nicht erkennen konnte, dass es eine globale GenY gibt und dass b.) sich die jungen Leute keine erhöhte Vernetzungskompetenz zusprechen. Da sagt der Geschäftsmann “Achtung”!

“Achtung” zu “Es gibt keine global vernetzte Generation Y”: Deloitte führte bereits 2010 eine Studie mit dem Namen “Talking About Whose Generation durch in welcher erwähnt wird, dass Millenials nicht einfach überall Millenials sind, sprich der Deloitte-Artikel zweifelte die Existenz einer globalen Generation Y an. Neuere Studien, wie z.B die aktuell in Arbeit befindliche Untersuchung der Elena Hubschmid von der Uni-Bern führen aber zu einem gegenteiligen Schluss. Der Geschäftsmann 2.0 kann dem nur beipflichten: Es gibt eine globale Generation Y! Dazu braucht man auch keine Studie, man muss nur in der Welt herumreisen, die Augen aufmachen und mit den jüngeren Menschen reden oder zusammenarbeiten. In den letzten drei Jahren war der Geschäftsmann 2.0 auf 4 Kontinenten und er konnte sich ein eigenes Urteil dazu bilden. Jetzt sagt die BFH-Studie aus, dass man nicht erkennen konnte, dass die GenerationY nicht globalisiert vernetzt sei. Nun, vielleicht kann man das aufgrund der Daten nicht erkennen, aber die GenY ist globalisiert vernetzt, denn es müssen nicht alle Jungen global vernetzt sein! Aufgrund der digitalen Vernetzung können Informationen & Kommunikationsflüsse beinahe mit Lichtgeschwindigkeit über n-Knoten (über mehrere “Hopps”) fliessen. Die positive Rückkoppelung des Netzwerkeffekts erlaubt es, dass es reicht wenn nur einige wenige Netzwerkteilnehmer global vernetzt sind. Die “Anderen” kriegen den Rest dann schnell genug mit, wenn Ihr wisst was der Geschäftsmann damit meint.

“Achtung” zur “nicht übermässig gewichteten Vernetzungskompetenz der jungen Mitarbeiter”: Es ist ganz klar, dass sich die jungen Mitarbeiter sich diese Kompetenz nicht in hohem Masse zuschreiben. Wieso? 1.) Weil Sie jung sind! Es gilt als erwiesen, dass generell vernetztes Denken und Handeln sich sehr spät beim Menschen entwickelt, häufig erst in den späten 20ern. Das war beim Geschäftsmann 2.0 nicht anders! Er begann erst als knapp 30-jähriger umfassende (vernetzte) Zusammenhänge schnell zu begreifen. Und 2.) Weil vernetzt sein für diese Generation ganz natürlich ist! Sie nehmen dies nicht als spezielles Merkmal wahr, ähnlich wie das Programmieren. (Anmerkung zu den Programmierkenntnissen der jungen Mitarbeiter: Der Geschäftsmann war mehr als einmal bass darüber erstaunt, dass junge Stellenbewerber beim Bewerbungsgespräch anmerkten, sie können nicht sonderlich programmieren, es sich aber dann in der weiteren Diskussion herausstellte, dass z.B der betriebswirtschaftliche Junior-Berater erhebliches Programmier-Knowhow aufwies).

Also: 8tung! Die GenY ist sehr wohl global vernetzt und dieses Netzwerk wird in einigen wenigen Jahren erst wirklich zum Tragen kommen. Genau das ist diese “Social Business Tsunamiwelle“, von welcher der Geschäftsmann 2.0 hier auf diesem Kanal ständig spricht!

Surf well! Euer Pavel “Palo” Stacho

 

Merken und Weitersagen: 25.10.2012 Besucht den Geschäftsmann 2.0 an der SGO Herbsttagung 2012

 

 

Neuroleadership: Ein neuer Ansatz für die Mitarbeiterführung? – Ein Vortrag von Theo Peters und der Empiricon

bern in the morning
neuroleadership_empiricon
Volles Haus am Anlass der Empiricon

Am 18.10.2012 besuchte der Geschäftsmann 2.0 im Kursaal Allegro Bern einen sehr interessanten Anlass zu “Neuroleadership”. Das ist eine interdisziplinäre Verknüpfung zwischen den Neuro- und Personalwissenschaften und noch eine ziemlich junge wissenschaftliche Domäne (Wiki). Das Thema passte ausgezeichnet zum Betrachtungsfeld “Management im 21. Jahrhundert” , welches bekanntlich dem Geschäftsmann sehr am Herzen liegt:

Ausgangssituation

Die heutige Zeit ist geprägt von einer massiven Arbeitsverdichtung (alles Miteinander), einer immer noch anhaltenden Dynamik (alles wird schneller) und der aktuell breit diskutierten Informationsflut. Neurologische Erkrankungen, Burnouts und psychische Erkrankungen nehmen zu, weltweit scheint diese Krankheitsgruppe auf Platz 2 zu sein, so Peters. So nehmen in Deutschland aktuell 800’000 Leute “Kopf”-Medikamente zu sich, zwei Millionen hatten bereits Kontakt mit solchen pharmazeutischen Erzeugnissen.

Peters umschreibt Neuroleadership als natürliche Droge, also das “Management” von Dopamin, Oxytocin und der Opioiden. Eine gute Mischung dieser Botenstoffe macht uns Leistungsfähig.

Peters hat die Konsistenztheorie von Klaus Grawe vom Menschen auf die Mitarbeiterebene umgelegt. Er spricht vom Modell des Brain-directed Man. Diesem spricht er vier neurowissenschaftliche Grundbedürfnisse zu:

 

  • Bindung
  • Orientierung und Kontrolle
  • Selbstwerterhöhung und –Schutz
  • Lustgewinn und Unlustvermeidung

Emotionen im Unternehmen

Peters spricht von dem neuen Modell des Brain-directed Man, bei welchen Emotionalitäten kognitive Prozesse überlagern. Im Unternehmen sind Emotionen wichtig, wie auch die gefällten Bauchentscheidungen. Wenn man gut drauf ist, geht die Arbeit ja im Unternehmen viel besser von der Hand. Negative Emotionen wirken sich nachteilig auf die Leistung im Betrieb auf, es entstehen “Dienst nach Vorschrift”, die Potentiale werden ganz einfach nicht ausgenutzt und der Handlungsspielraum wird reduziert, wenn das Stress-Niveau hoch ist. Peters verweist dabei auch auf die dem Geschäftsmann 2.0 wohlbekannte Gallup Studie und geht auf die erhebliche Menge der Mitarbeiter ein, welche gemäss Markus Buckingham eine tiefe Emotionale Bindung zum Unternehmen haben und auf die Kosten die dadurch entstehen. Er spricht von einem Kostenequivalent von 620’000 VW Golf (…in Deutschland, glaubt der Geschäftsmann 2.0 verstanden zu haben)

bern in the morning
Ausblick auf die Stadt Bern vom Tagungsort her, hier kommen ebenfalls Emotionen auf…

Neurowissenschaftliche Grundbedürfnisse

Es geht um die Befriedigung der obenerwähnten neurowissenschaftlichen Grundbedürfnissen Bindung, Lustgewinn und Unlustvermeitung, Selbstwerterhöhung und –Schutz sowie um Orientierung und Kontrolle. Natürlich hat das Konsequenzen auf die Mitarbeiterführung: Es geht um die Vermeidung des indiv. Bedrohungssystems, der Beachtung der neurowissenschaftlichen Grundbedürfnisse und die Aktivierung des individuellen Belohnungsystems

Bedeutung für die Unternehmenspraxis:

Die Wirtschaft erwartet häufig eine konkrete Handlungsanweisung, dazu stellt Peters sein AKTIV-Modell zur Verfügung. Es ist ein strukturiertes Vorgehen, welches neurowissenschaftliche Forschungsergebnisse auf die Personalführung umlegt. Diese Vorgehensweise ist in fünf Schritte unterteilt

  1. Analyse
  2. Die Erstellung eines Konsistenzprofils mit den 4 Dimensionen Bindung, Selbstwert, Lust, Orientierung und Kontrolle, welches anhand eines Radar-Charts visualisiert wird.
  3. Transformation und der
  4. Inkonsistenzvermeidung gefolgt von der abschliessenden
  5. (Personal-) Vereinbarung.

Was ist auf der Führungsseite zu beachten, welches sind die Anforderungen an den Neuroleader? Welchen Anforderungen muss die Führungskraft Rechnung tragen und es wurden 7 Elemente identifiziert – “PERFEKT”:

  • P: Potential des Mitarbeiters unterstützen & fördern
  • E: Ermutigung für neue Lösungen und Wege
  • R: Rückmeldungen geben
  • F: Freiheit einräumen
  • E: Emotionales Führen
  • K: Kommunikation auf Augenhöhe. Ich bin OK du bist OK
  • T: Transparentes Handeln

Wie bereits erwähnt hat Neuroleadership Konsequenzen für die Unternehmensführung und bedingt die Etablierung von Change-Prozessen: Einerseits die personale Orientierung und die organisatorische Orientierung, sprich man muss “am Personal arbeiten” und man muss auch an der “Organisation schaffen” (Struktur, Prozesse, Dokumentation, Handbücher etc.).

Grenzen der Veränderung

Am Schluss geht der Professor auf die Grenzen der Veränderungen ein. Dafür nannte er eine Studie, welche analysiert hatte, dass häufig zu viel und zu häufig Change gemacht würde und er nahm in diesem Kontext die Deutsche Telekom in den Mund. Die Studie nennt hier folgende Handlungsempfehlungen:

  • Change Prozesse in möglichst kleinen Schritten abwickeln
  • Die Mitarbeiter sind von Anfang miteinzubeziehen
  • Change Prozesse sollten langfristig auf mehr Selbstorganisation mit vitalen Entscheidungsgbefugnissen hin angelegt werden.
  • Die Fehlerkultur im Unternehmen sollte in Richtung Fehlerfreundlichkeit entwickelt werden.
  • Last not least: Change sollte auf gegenseitigem Vertrauen zwischen den Akteuren aufbauen
  • Fazit: Man sollte man sich vorher überlegen, was man wie verändern will!

Alles in Allem war dies ein sehr inspirierendes Referat und dem Geschäftsmann 2.0 hat es grosse Freude bereitet, vielen Dank an die Empiricon für die Organisation dieses Anlasses. Weiter ist er darin bestärkt, dass seine eigene Forschung zum Thema “Homo coniunctus” auf dem richtigen Weg ist!

So Long, Euer Geschäftsmann 2.0, Pavel “Palo” Stacho

UND: Kommt an die SGO-Herbsttagung ! (25.10.2012)

PS: Hier gibts noch das Handout dazu