So ein Thema durfte sich der Geschäftsmann 2.0 natürlich nicht entgehen lassen! Die Alumni Vereinigung der BFH Bern und die Leute rund um JCI-Bern steckten den inzwischen 8. Leaderanlass mit dem sehr interessanten Thema “Führung 2.0” an der BernExpo aus. Gregor Doser, Nadja Lang und Jean-Pierre Remund diskutierten unter der Leitung von Patrick Rohr zum Thema «Führung 2.0 – alles anders?» Ergo war der Gmann sehr gespannt auf den Inhalt des Abends.

Der OK-Präsident Christian Hirsig eröffnete den Abend mit der Frage, “Was ist der Unterschied des Kommunikationsverhaltens zwischen einem Unterstufenschüler und einem Oberstufenschüler? – Antwort: Der Unterstufenschüler kommuniziert mit Whatsapp und der Oberstüfeler mit Facebook…”
Anschliessend folgte eine circa stündige Diskussion mit Frau Lang von der Havelaar Stiftung, Hrn. Remund von der Kästli Beteiligungen AG und mit Gregor Doser von Google. Es wurden auch Fragen vom Plenum aufgenommen.
Diskutiert wurde dann vorallem über Führungsgrundsätze. Da hörte man Schlagwörter wie Offenheit, Vertrauen, Transparenz. Eine Vision und eine Strategie seien nötig und eine entsprechende Priorisierung sei ebenfalls notwendig, hiess es da. Weiter wurde erwähnt, dass “kleine Teams sinnvoll seien und gleichzeitig aber flache/keine Hierarchien vorzuleben seien. Der Manager als Diener/Enabler für seine Mitarbeiter und nicht als Obriger. Kommunikaton sei essentiell, Freiheiten für die Mitarbeiter – aber auch klare Ziele – sind heute notwendig. Militärische Führungserfahrung sei inzwischen kein Thema mehr in der Schweiz. Und vorallem sollte man sich als attraktiver Arbeitgeber positionieren können, das ginge auch “Ohne Rutschbahnen, so wie es Google habe” 😉 Auch wenn man über notwendige finanzielle Bonus-System sprach, so sei das Geld nicht zentral für die Attraktivität einer Firma.Gegen Ende wurde die Diskussion dann schon noch knackiger: Der Wertewandel in der Gesellschaft und neue Ansprüche der Mitarbeiter an Ihre Führungskräfte wurden dann angesprochen. Nicht mehr Worklife-Balance sondern Life-Balance sei ein Thema bei Google und dort werden auch keine Mails am Abend oder über’s Wochenende verschickt. Die Ausführungen von Hrn. Remund (Kästli Bau) offenbarten ein gegensätzliches Verhalten: Mails am Wochenende, aber auch erwähnt, dass direkte Kommunikation sehr grosser Wert gelegt werde. Am Ende der Diskussion wurde einhellig festgestellt, dass der Umgang zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten im wie weniger formell wird.
Take Home Value: Was hat der Geschäftsmann 2.0 mit nach Hause mitgenommen? Bei Ihm sind – vorallem zwei Stichworte hängen geblieben: “Fehler machen dürfen” und “Transparenz”: Dieses Element ist ein zentrales Element des digitalen Zeitalters! Er hat dies ja bereits auch schon z.B bei seinem zugegebenermassen radikalen Artikel zur Demokratischen Unternehmensführung – Management im 21. Jahrhundert – explizit hervorgehoben. Ansonsten war der “Take Home Value” des Abends eher ernüchternd. Aus Optik des Geschäftsmanns 2.0 wurde viel zu wenig auf die “Erwartungen der Millenials an Ihre Führungskräfte” und auf “für Millenials angepassten Führungstechniken” eingegangen, auch wenn der Moderator versuchte, das Thema in diese Richtung zu lenken. Einzig bei Gregor Doser (Google) konnten alternative Führungsansätze erkannt werden, dass eben die Leute zwar unglaubliche Freiheiten haben, Ihnen aber auch Quartalsziele vorgegeben sind, dass die Google-Leute sich Ihrer individuellen Verantwortung umfassend bewusst sind und dass Life-Balance heute essentiell ist, weil der “mediale Load” (Druck) sehr hoch geworden sei.
Zur Führung 2.0 hätte der Geschäftsmann 2.0 auch noch Einiges ausführen können, was nicht diskutiert wurde: Zu adaptivem / agilem Management etwa, oder wieso nachhaltige und wertorientierte Unternehmensführung heute viel wichtiger ist als früher, und so weiter. Diese Themen sind ein erfolgreicher Bestandteil seiner Beratungstätigkeit! Interesse? Just call – So Long, Euer Geschäftsmann 2.0