Der Wert “Erfolg” feiert 2016 sein Comeback – Werteindex 2016 von Peter Wippermann

Gesundheit, Freiheit, Erfolg. Das sind die Top 3 Werte für 2016. Gesundheit bleibt top und die Erfolgsorientierung nimmt wieder zu. Erfreulicherweise nimmt der Anspruch an “Sicherheit” ab.

DWO-IP-Werteindex-Deutschland-Aufm1

 

Vor knapp vier Jahren hat sich der Geschäftsmann 2.0 intensiv mit dem Wertewandel in der Gesellschaft beschäftigt. Der damalige Werteindex 2012 brachte interessante Einsichten zum Einfluss der Digital Natives in unserer Welt. Nun liegt der Werteindex 2016 und die aktuelle Ausgabe zeigt wieder interessante Einsichten:

  1. Erfolg ist wieder In, von Platz 5 auf Platz 3
  2. Neu ist der Wert “Nachhaltigkeit”
  3. Der Wert Sicherheit ist abgerutscht auf Platz 10. (8tung die Grafik der “Welt” ist verwirrend)

Der Peter Wippermann hat sich mit seiner Werteindex-Reihe eine interessante Nische erobert. Gratuliere!

Der Geschäftsmann 2.0 wünscht Allen ein gesundes und erfolgreiches 2016. Für mehr Freiheit müssen wir jedoch alle dafür kämpfen! Weniger Reglemente, weniger Staat, weniger Gesetze, weniger Ordnungskräfte! In der Schweiz hat es von allem schon genug…

So Long, Euer Geschäftsmann 2.0

DER Aufsteigerwert: „Transparenz“ als Hauptmerkmal des Homo coniunctus

Transparenz ist ein neuer Wert, der im Werte-Index 2009 noch nicht im Ranking war. Ohne Transparenz gibt es im digitalen Zeitalter kein Vertrauen und auch keine Authentizität des Individuums und der Organisation. Transparenz ist eines der wichtigsten Merkmale des Homo coniunctus.

Transparenz & Politik: Intransparenten Entscheidungen und der entsprechenden Politik sprechen die User die Legitimität ab. Wer sich für mehr Transparenz im Staat einsetzt, tut dies im Glauben an eine bessere, weil weniger interessengesteuerte Politik – und in die Hoffnung auf eine bessere Welt. Gesetzliche Vorgaben zum Thema Transparenz werden auch für die Wirtschaft und einzelne Unternehmen gefordert.

Transparenz und Medien: Klassische Medien gelten als intransparent, das Internet steht für Transparenz. Traditionellen Medien wird vorgeworfen, unlautere Methoden zu verwenden und eine unausgewogene Berichterstattung in Kauf zu nehmen. Im Web 2.0 ist die Kommunikation transparent und nachvollziehbar.

Transparenz & Wirtschaft: Die Wirtschaft wird nicht als besser wahrgenommen als die Politik, Ihr wird nämlich unterstellt, dass Unternehmen Fakten vertuschen um Ihren Einfluss und ihren Ertrag maximieren zu können. Firmen, die sich hier abheben können und transparent sind, haben Vorteile, denn Transparenz wird als entscheidendes Kaufkriterium besprochen. Transparenz wird zum Unternehmenswert.

Transparenz – Bedenke:

  • Um transparent zu werden musst Du Dich als Unternehmen selbst hinterfragen: Stimmen die Unternehmenswerte in Theorie und wie sehen diese effektiv in der Praxis aus? Für was stehen wir ein? Wer sind wir als Firma und was geben wir vor zu sein? Stellen wir uns wirklich so dar, wie wir effektiv sind?
  • Wenn wir transparent werden, dann sind wir zugänglich und erlauben auch Mitbestimmung unserer Kunden. Unsere Kunden kommen auf gleicher Augenhöhe daher wie wir. Wenn das der Fall wird, dann müssen wir auch teilweise auf Kontrolle und auf Macht verzichten. Wir gewinnen aber damit Vertrauen und Märkte.
  • Transparenz kann man nicht mit Marketingmassnahmen in den den Markt drücken, das ist kein Monolog sondern eine Diskussion über Unternehmensgrenzen hinweg. Es muss in allen Prozessen des Unternehmens durchgesetzt werden und man darf sich fragen, was im Unternehmen wirklich noch geheim bleiben muss.
  • Wenn etwas nicht öffentlich zu sein hat, dann ist das zu begründen und die Öffentlichkeit wird es verstehen.

….das erwartet Unternehmen in Zeiten des Social Business!

Zusammengefasst aus Werte-Index 2012 (Wippermann/Krüger)

Erste Anhäherung: Der Homo coniunctus & Unternehmen: Wie können sich Firmen auf die neue Werte-Welt einstellen? Werte-Index2012(4)

Bitte beachtet, hier wird nicht die ganze Wertewelt des Homo coniunctus wiedergegeben, sondern lediglich die Elemente des Werte-Index 2012 (Wippermann/Krüger) reflektiert. Die Mehrheit dieser Werte passen wie bereits in früheren Posts erwähnt sehr gut auf den Homo coniunctus (und weniger auf den Homo oeconomicus). Der ganze Strauss der Wertewelt des Homo coniunctus ist im Haupt-Beitrag hier nachzulesen.

WertAus Sicht des Geschäftsmannes sinnvolle Handlungsempfehlungen für Unternehmen
1. Freiheit(1)
  1. Autonomie ermöglichen
  2. Unabhängigkeit des Kunden wahren
  3. Sparringspartner und Unterstützer werden
  4. Kampf um Freiheit und Autonomie unterstützen
2. Familie (3)
  1. Familien willkommen heissen
  2. Family-Management unterstützen
  3. Familienmitglieder zusammenbringen
  4. Als Arbeitgeber Familie leben
3. Gesundheit (4)
  1. Gesundheits-Selbstoptimierer unterstützen
  2. Als Firma Gesundheits-Statement abgeben (so wie es viele beim “Carbon Footprint” bereits tun)
  3. Als Firma authentisch sein
4.) Gemeinschaft
(10)
  1. Gemeinschaften stärken
  2. Gemeinsame Werte definieren und Leben
  3. Markengemeinschaft online und offline pflegen
  4. Unternehmen und Stakeholder als Gemeinschaft verstehen
5. Sicherheit (4)
  1. Komplexität durch Optimierung reduzieren
  2. Selbstsicherheit und –Optimierung unterstützen
  3. After Sales Services ausbauen
  4. Nähe durch gelebte Werte schaffen
  5. Verbindlichkeit reduzieren
6. Erfolg (2)
  1. Erfolg neu definieren
  2. Ganzheitlichen Erfolg als Arbeitgeber definieren (nicht nur $)
  3. Erfolge bieten
  4. Kunden am eigenen Erfolg teilhaben lassen
7. Anerkennung (8)
  1. Zuhören statt Monitoring
  2. Kunden Input wertschätzen
  3. Wertschätzung gegenüber Stakeholdern zeigen und leben
  4. Eigene Werte als Firma finden und leben
8. Gerechtigkeit (9.)
  1. Belohnungssystem einrichten
  2. Sonderbehandlung gewähren
  3. Sich als fairer Arbeitgeber positionieren
  4. Gerechtigkeit lokal und global leben
9. Natur (6)
  1. Neue (Umwelt-) Standards setzen radikal und gross denken
  2. Den Konsumenten von der (Umwelt-) Verantwortung entlasten
  3. Natur erfahrbar machen
  4. Spass, Freude und Zuversicht schenken (Als Firma die Leichtigkeit behalten, nicht bierernst sein!)
10. Einfachheit (7)
  1. Keep it simple!
  2. Radikale User-Zentriertheit umsetzen
  3. Wenn es für den Kunden mal doch kompliziert wird: (Finanzielle) Kompensation durch Kulanz
11. Ehrlichkeit
  1. Souveränität und Konfliktfähigkeit beweisen
  2. Klare Sprache Sprechen
  3. Transparenz schaffen
  4. Empfehlungen generieren
12. Transparenz (-)
  1. Transparenz als Unternehmensidentität
  2. Zugänglichkeit und Mitbestimmung einräumen
  3. Bereitschaft zu Veränderungen
  4. Verständlichkeit herstellen
  5. Intransparenz begründen

So Long, Euer Geschäftsmann 2.0, der auch ein vernetzter Mensch geworden ist und nun seinen Weg zum vernetzten Unternehmer eingeschlagen hat…

In welchem Kontext werden die neuen Werte diskutiert und wohin entwickelt sich der Wert? Werte-Index2012(3)

WertTrendperspektive des WertsKontext in welchem der Wert diskutiert wird
1. Freiheit(1)
  • …als Individualität
  • …als Unabhängigkeit (institutionelle Strukturen kosten mehr als sie Leisten
  • Freiheit und Sicherheit vereinbaren
  • Unabhängigkeit als Freiheit ermöglichen
  • Autonomie
  1. Bedeutung: …erlaubt Individualität (tun und lassen was man will)
  2. Kampf um Freiheit: Tunesien
  3. Individueller Lebensstil
2. Familie (3)
  • Sehnsuchtsort im hochkomplexen Alltag
  • Neue Plattform von Multi-Optimismus
  • Materielles und immaterielles Statussymbol
  1. Unglaublich viele Aspekte des Familienlebens
  2. Familie als Wert
  3. Bedrohungen von Aussen: Staat, finanzieller Druck, Kinder = Karrierekiller,
3. Gesundheit (4)
  • Ansprüche an individuelle Gesundheit steigen
  • Kapazitäten des Gesundheits-Systems sinken
  • Das Individuum entkoppelt sich vom Gesundheitssystem
  • Gesundheit als individuelle Leistung
  • Vom Patienten zum Kunden zum eigenen Projektleiter
  1. Selbstdiagnose & Therapie
  2. Gesundheitsgefahren
  3. Gesundheitssystem
  4. Spezialthemen: Gesundheit der Kinder, Fettleibigkeit, Arbeit&Ges.
4.) Gemeinschaft
(10)
  • Unsicherheit als alltägliche Rahmenbedingung
  • Sicherheit (= Halt) in selbst gewählten Gemeinschaften
  • Gemeinschaften stärken, Gemeinschaften leben
  1. Gemeinschaft allgemein
  2. Internetgemeinschaften
  3. Private Gemeinschaften
  4. Weitere: (internationale Gemeinschaft, etc).
5. Sicherheit (4)
  • Sicherheit wird unmöglich
  • Kompensation durch Vertrauen
  • Selbstsicherheit als einzige Sicherheit
  • Gutes Gefühl als Voraussetzung (Vertrauen aufbauen!)
  1. Vertrauen in Personen
  2. Vertrauen in Staat und Politik
  3. Unsicherheit
  4. Misstrauen den klassischen Medien
  5. Käuflichkeit der Redaktionen
6. Erfolg (2)
  • Erfolge offenbaren ein Wertesystem
  • Der Weg ersetzt das Ziel (Die Geschichte dahinter…)
  • Versöhnung von Glück und Geld
  • Neudefinition von Unternehmenserfolg: Definieren warum man Erfolg haben wird und nicht wieviel. Ökonomische Erfolge werden wertlos, wenn die Lebensqualität von Mitarbeitern, Kunden und anderen Menschen nicht ebenso verbessert wird.
  • Vergessen Sie Maslow: Nicht zuerst die finanzielle Sicherheit und dann die Selbstverwirklichung, sondern Beides miteinander. Oder sogar umgekehrt! Umgekehrt: Ökonomisch nachhaltig erfolgreich kann dann nur sein, wer sich selbst und seine Bedürfnisse kennt und beides auch befriedigen kann.
  1. Gegenstand des Erfolgs
  2. Wege zum Erfolg (Kooperation, Fähigkeiten, Netzwerke, Innovationsmut, Einfachheit, Authentizität)
  3. Persönliche Erfolge (Sinnfrage: “Wer Erfolg und Sinn mit Einkommen gleichsetzt, ist auf dem falschen Dampfer.” – Zitat Werte Index 2012)
7. Anerkennung (8)
  • Das organisieren in Netzwerken erfordert neue Voraussetzungen (anstelle Hierarchie)
  • Anerkennung als begehrte Währung
  • Wer anerkennt, der verpflichtet sich
  • Augenhöhe schaffen, gemeinsame Werte leben
  1. Anerkennung von Leistungen (Respekt werden am meisten intellektuellen und ideellen Leistungen gezollt)
  2. Anerkennung des Individuums
  3. Institutionelle Anerkennung
8. Gerechtigkeit (9.)
  • Wunsch nach gerechter Belohnung von Leistung
  • Ungerechtigkeit ruft Gefühl des Kontrollverlusts hervor
  • Teilweise Akzeptanz (der Ungerechtigkeit) als Anpassungsstrategie
  • Individuelle Belohnungen sorgen für Gerechtigkeit
  1. Definition von Gerechtigkeit und Fairness (Fairplay war in den Diskussionen der User sogar wichtiger als der Titel selbst – so Werteindex 2012)
  2. Ausdruck des eigenen Gerechtigkeitsempfindens
  3. Mittel zur Wiederherstellung von Gerechtigkeit
9. Natur (6)
  • Fluchtweg aus der Komplexität
  • Grüner Lifestyle als überlegener Lifestyle
  • Peak Oil, Peak Fish, Peak Resources, Peak Anything (DER Faktor: Zukunftsangst. An allen Ecken und Enden sind wir unmittelbar mit den Grenzen des Wachstums konfrontiert).
  • Sich um Sehnsucht, Lifestyle und Sorgetragen kümmern
Das

  1. Natur als Sinnbild der Ursprünglichkeit
  2. Umwelt- und Klimaschutz
  3. Umweltverschmutzung (Mensch als primärer Täter)
  4. Misstrauen gegenüber korrupten Politikern
10. Einfachheit (7)
  • Nichts ist mehr einfach
  • Technik als wichtigste Quelle und Manager von Komplexität
  • Vertrauen als Voraussetzung für Einfachheit
  • Weniger Komplexität für den Kunden, mehr für das Unternehmen
Das Web macht beides: Hyperkomplex und einfach

  1. Einfachheit allgemein
  2. Internet und IT
  3. Politik und Rechtsprechung
11. Ehrlichkeit
Ambivalenz wird der ständige Begleiter

 

  • Die Zerstörung der Kommunikation
  • Die Mobilisierung der Gegenöffentlichkeit: Was ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückt, bestimmen nicht mehr die Medien, sondern die User.
  • Die Wahrheit als unbekannte Variable. Alles ist relativ. Was heute richtig war, kann morgen schon falsch sein.
  • Authentizität statt Widerspruchslosigkeit. Im vollen Bewusstsein über die Schwierigkeit der Situation sehnt sich der Einzelne dennoch nach klaren Ansagen. Für Unternehmen geht es daher nicht darum, den richtigen Standpunkt zu beziehen, sondern den eigenen. Das Unternehmen wird greifbar. Der Kunde erfährt dadurch Halt und Orientierung. Gegenseitige Wertschätzung und Vertrauen können so entstehen.
Transparenz, Klarheit, Glaubwürdigkeit

 

  1. Ehrlichkeit als persönliche Eigenschaft (So wird der Vereinswechsel eines Fussballspielers nicht als Illoyalität, sondern als konsequentes Verhalten gewertet, weil der Spieler den Fans gegenüber seine Motivation und Pläne erklärte)
  2. Ehrlichkeit und Politik
  3. Definition: Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit: Zur Definition der Ehrlichkeit kommt neben Aufrichtigkeit auch der Mut zur eigenen Meinung hinzu. Es geht darum, Unangenehmes oder gar Kontroverses laut aussprechen zu können. Die Einführung von Transparenz führt häufig auch zu mehr Ehrlichkeit.
à Gegenüber Unternehmen offenbaren User relative niedrige Erwartungen. Im Gegenteil: wer an das Gute in der Wirtschaft glaubt, gilt aus Sicht vieler als naiv
12. Transparenz (-)Gläserne insititutionen statt gläserne bürger

  • Steigende Komplexität weckt den Wunsch nach Kontrolle
  • Transparenz bedeutet Durch- und Überblick
  • Transparenz zur Überprüfung und Unterordnung
  • Transparenz kann Vertrauen nicht ersetzen (und umgekehrt?)
transparenz und mitbestimmung

  1. Transparenz und Politik
  2. Transparenz und die Medien
  3. Transparenz und Wirtschaft

Quelle: Werte-Index 2012 (Wippermann/Krüger) & Anmerkungen Geschäftsmann 2.0

Das Weltbild des Homo Coniunctus: Wrap-up des Geschäftsmannes 2.0 auf Basis Werte-Index 2012 (2)

Der Geschäftsmann 2.0 ist selber auch ein Homo Coniunctus. Er – sprich ich – sprich wir, die vernetzten Menschen nehmen die Welt folgendermassen wahr:

  1. Freiheit: Die Grundlagen unserer Freiheit basierten bisher auf etablierten institutionellen Strukturen. Doch auf den Staat können wir uns nicht mehr verlassen. Freiheit bedeutet für uns nicht mehr die Freiheit der Wahl oder Individualität. Freiheit bedeutet heutzutage vielmehr Autonomie. Wenn wir die Möglichkeit haben, dann machen wir uns überall wo es geht unabhängig. Zukünftig erfolgreiche Firmen bieten hierzu Hand.
  2. Familie: Wir wollen in dieser komplexen und weniger sicheren Welt einen Ort der Wärme, Ruhe und Geborgenheit schaffen. Dafür gründen wir eine Familie. Wer es zu einer eigenen Familie bringt, der demonstriert Optimismus, Flexibilität, Selbstsicherheit und Belastungsfähigkeit. Familie beisst sich nicht mit dem sonstigem Streben nach Unabhängigkeit. Betriebe sollten Ihre Stakes bei der Verwirklichung dieses Lebenstraums unterstützen.
  3. Gesundheit: Wir wollen heute und bis ans Ende unseres Lebens fit bleiben. Krankheit ist für uns keine Option. Wir haben begonnen, dem maroden Gesundheitssystem zu misstrauen. Deshalb zeigen wir selbst Initiative: Wir schauen zuerst bei Google nach, erst danach gehen wir zum Arzt. Bei den Communities im Web finden wir Diagnose und therapieren uns selbst mit der Unterstützung unserer Peers. Gesundheit wird zu unserem eigenen (Dauer-) Projekt. Vorbei mit dem Gott in Weiss, der Arzt, einst eine unserer wichtigsten Autoritäten, ist nur noch ein Teil unseres Projektteams.
  4. Gemeinschaft: In der Netzwerkgesellschaft ist die selbst gewählte Gemeinschaft unser virtuelles Zuhause. Die traditionellen Strukturen sind nicht mehr der Platz, wo wir nach Geborgenheit und Sicherheit suchen. Communities sind die heutige Gemeinschaftsform, welche uns Gleichgesinnten ebenfalls die notwendige Flexibilität und Unabhängigkeit ermöglichen. Es sind Zufluchtsorte und Freundesplätze. Einerseits garantieren Sie Anerkennung, Bestätigung und Zugehörigkeit, andererseits ist die Mechanik eine Unverbindliche. Unternehmen kommen in den Zwang, selber Gemeinschaften (Partnerschaften) vorzuleben und tun gut daran Communities zu stärken, sei es im Netz oder in der realen Welt.
  5. Sicherheit: Wir haben den Glauben in Politik und Institutionen verloren. Sie sind nicht mehr der Garant dafür, dass wir durch sie eine sichere Zukunft haben werden, in der Gegenwart schaffen es die Politiker und Institutionen ja auch nicht. Das Vertrauen in persönliche Beziehungen ist uns wichtiger geworden als das Vertrauen in Personen des öffentlichen Lebens. Immer wie mehr von uns sind gezwungen, doppelgleisig zu fahren. A.) Arbeiten wir, weil wir uns auf uns selbst verlassen müssen und wir unser Leben soweit wie sinnvoll und möglich optimeren wollen. B.) Suchen wir in den Communities Gleichgesinnte, mit welchen wir unsere Überzeugungen und Werte teilen können, damit wir in dieser Welt auch Rückhalt finden. Firmen tun gut daran, dieses Streben zu unterstützen und müssen alles daran setzen Vertrauen aufzubauen.
  6. Erfolg: Glück ist der neue immaterielle Erfolg. Profitmaximierung ist nicht mehr die absolute Zielgrösse. Geld und Glück schliessen sich nicht mehr aus, wir wollen beides. Unternehmen werden zukünftig nicht mehr nur am Gewinn gemessen, neu werden auch soziale und Umwelt-Ziele eine Rolle spielen. Die Firmen tun gut daran, wenn diese sich schon selbst so ausrichten. Denn lediglich die Firmen, welche Ihre Verantwortung bei Social-Impacts und Environmental Responsibility vorleben, werden Gewinne machen (Sonst haben Sie keine Kunden oder keine Mitarbeiter mehr, oder Beides).
  7. Anerkennung: Hierarchien und Titel liefern uns immer wie weniger die von uns ersehnte Wertschätzung. Anerkennung ist das begehrte Gut der Netzwerkgesellschaft und der Netzwerkökonomie. Es ist die Anerkennung, die uns anspornt uns zu besseren Leistungen motiviert und uns die nötigen stabilen Beziehungen schafft. Unternehmen zwingt das zum kompletten Wandel. Alle Anspruchsgruppen, seien es Kunden, Mitarbeiter oder Aktionäre müssen von den Firmen als Partner auf gleicher Augenhöhe wahrgenommen werden und das gelingt nur, wenn die Firma die gemeinsamen Werte vorlebt, denn sonst ist Anerkennung gar nicht möglich.
  8. Gerechtigkeit: Wir haben erkannt, dass nicht alle die gleichen Chancen haben und dass “guter Lohn für gute Leistung” nicht immer stimmt. Jeder von uns erlebt, dass die Verteilung des Wohlstands, wie auch die Bildungsmöglichkeiten anderen Mechanismen folgt. Wir haben uns mit dieser Ohnmacht arrangiert, indem wir unsere eigene Gerechtigkeitsbalance in unserem Umfeld etablieren. Firmen müssen sich für die Schaffung einer gerechteren Gesellschaft einsetzen, wenn die Unternehmen bei Ihren Anspruchsgruppen glaubwürdig bleiben wollen.
  9. Natur: Wir sehnen uns nach dem Natürlichen, dem Wahren. Wir wünschen uns einen nachhaltigen Lebensstil, ohne Raubbau an Ressourcen. Wir sorgen uns um die Zukunft unseres Planeten. Unternehmen müssen der Herausforderung begegnen, alle unsere drei Bedürfnisbereiche zu bedienen: Sehnsucht, Wunsch und Sorgetragen.
  10. Einfachheit: Wir möchten unsere Aufgaben vereinfachen und wir nutzen dazu interaktive Medien. Wir können nur durch ein ausgeklügeltes Komplexitätsmanagement zur persönlichen Einfachheit finden, welche wir als Entscheidungsgrundlage benötigen. Unternehmen müssen uns dabei helfen, sei es bei Ihrem Angebot, bei Ihren Produkten oder bei deren Organisation. Damit so eine Hilfe überhaupt möglich ist und akzeptiert wird, braucht es Vertrauen untereinander. Dieses Vertrauen ist von den Firmen aufzubauen und zu hegen und zu pflegen!
  11. Ehrlichkeit: Ehrlichkeit ist eine Seltenheit geworden. Wir durchschauen die geschliffenen Kampagnen und Kommunikationsstrategien der Verkäufer. Inzwischen wissen wir auch, dass es in dieser immer wie komplexeren Welt nicht mehr nur eine einzige Wahrheit gibt. Missstände kommen in dieser vernetzten Welt zwangsläufig ans Tageslicht, wir wachen inzwischen ständig über die Firmen und Institutionen. Die Sache läuft umgekehrt: Wir sind nicht so sehr daran, den gläsernen Konsumenten oder Bürger zu erhalten, sondern vielmehr die gläserne Institution und Unternehmung! Firmen und Institutionen können durch Authentizität viel gewinnen: Eigene Haltung/Meinung haben, diese einnehmen und vertreten, das erwarten wir auch von Unternehmen.
  12. Transparenz: In der Netzwerkgesellschaft ist Information und Wissen das Öl der Gesellschaft, es ist Brennstoff und Schmiermittel zugleich. Jeder von uns will mehr wissen (beachte die Kleinschreibung): Wir wollen mehr Einfluss, mehr Kontrolle, sprich will wollen von den Firmen und Institutionen mehr Transparenz. Das Internet wird das Instrument, mit welchem wir das erreichen werden. Wirtschaft und Politik werden keine andere Chancen mehr haben, als Ihre Tätigkeiten offen zu legen, es erwartet aber keiner, dass Alles frei zugänglich zu sein hat.

Frei adaptiert aus eigenen Betrachtungen und verarbeitet in der Struktur und mit Inhalten des Werte-Index 2012 (Wippermann/Krüger)

Werte im Zeitalter des Social Business – Ranking und Zusammenfassung der Werte und die Hauptimplikationen für Unternehmen Werte-Index 2012 (1)

Zusammenfassung der neu aufkommenden Werte generell:

  1. Freiheit (1)
  2. Familie (3)
  3. Gesundheit (4)
  4. Gemeinschaft (10)
  5. Sicherheit (4)
  6. Erfolg (2)
  7. Anerkennung (8)
  8. Gerechtigkeit (9)
  9. Natur (6)
  10. Einfachheit (7)
  11. Ehrlichkeit (11)
  12. Transparenz (-)
  • Der wichtigste Aufsteiger ist der Wert “Gemeinschaft”
  • Den deutlichsten Rangverlust verzeichnet der Wert “Erfolg”
  • Das Design von “Vertrauen/Beziehung” (Trust-Design) übersteuert den bestehenden Ansatz des “Emotional Design”. Konsumenten werden kritischer und sind sich Ihrer widersprüchlichen Interessen als Mitarbeiter, Kunde, Familienangehöriger, Bürger und Aktionär bewusst.
  • Die Grenzen der Maximierung des persönlichen Grenznutzens sind erreicht: Selbstoptimierung verliert seine Stellung als alleiniger Sinn (unternehmerischen) Handelns, sondern soll das Resultat sein, wenn neben den finanziellen auch soziale und ökologische Ziele erreicht werden.
  • Die “Öffnung” hin zu Social-Media wird Mainstream, einfach mal auch das machen, was alle anderen auch machen
  • Die Entkoppelung vom globalen System in lokalen Zusammenschlüssen gibt einem die Kontrolle oder das Kontrollgefühl zurück. In lokalen Gemeinschaften oder virtuellen, vertrauenswürdigen Communities gibt jeder was er kann: Zeit, Aufwand/Arbeit oder Geld

Zusammenfassung in Bezug auf die Implikationen für Unternehmen:

  • Der neue Schlüsselfaktor wird sein, gute Partner und Mitarbeiter zu finden und diese zu halten. Dafür muss man selber ein guter Partner sein und Vertrauen ist das Schlüsselmerkmal dafür.
  • Wer sich um das Wohlergehen seiner Peers sorgt, wird erfolgreich bleiben. Michael Porter hat das als “creating shared value” benannt. Die Erweiterung der Unternehmensziele mit sozialen und ökologischen Vorgaben wird notwendig. Profit alleine kann es nicht sein. Wenn die Unternehmen diese Erweiterung nicht selber machen, dann werden es die Regulationsbehörden tun.
  • Die Arbeitskollegen werden die Träger und Repräsentanten der Unternehmens- und Markenkultur. Alle. Eine Trennung zwischen internen und externen Botschaften ist nicht mehr möglich.

Quelle: Werte-Index 2012 (Wippermann/Krüger)

Etwas Besinnliches zu Pfingsten: EHRLICHKEIT – Der Wert auf Platz 11 im Werteindex-2012

Werteranking 2012 (Wippermann/Krüger):

1. Freiheit (1)
2. Familie (3)
3. Gesundheit (4)
4. Gemeinschaft (10)
5. Sicherheit (4)
6. Erfolg (2)
7. Anerkennung (8)
8. Gerechtigkeit (9)
9. Natur (6)
10. Einfachheit (7)
11. Ehrlichkeit (11)
12. Transparenz (-)

Wahrheit und Wandel: Wichtig wird, was selten ist – Ehrlichkeit: 
Ehrlichkeit ist eine Seltenheit geworden. Wir durchschauen die geschliffenen Kampagnen und Kommunikationsstrategien der Verkäufer. Inzwischen wissen wir auch, dass es in dieser immer wie komplexeren Welt nicht mehr nur eine einzige Wahrheit gibt. Missstände kommen in dieser vernetzten Welt zwangsläufig ans Tageslicht, wir wachen inzwischen ständig über die Firmen und Institutionen. Die Sache läuft umgekehrt: Wir sind nicht daran den gläsernen Konsumenten oder Bürger zu erhalten, sondern es entsteht vielmehr die gläserne Institution und Unternehmung!

Firmen und Institutionen können durch Authentizität viel gewinnen: Eigene Haltung/Meinung haben, diese einnehmen und vertreten. Dass ist das, was wir heutzutage von Unternehmen erwarten.

Neue Werte sind in Zeiten des Social Business gefragt! So Long, Euer Gmann 2.0

Werte-Index 2012: Wert “Gemeinschaft” als grosser Gewinner, “Erfolg” als Verlierer. Und ein neuer Wert: “Transparenz”

Der Geschäftsmann hat sich den Werte-Index 2012 von Peter Wippermann und Jens Krüger näher angeschaut, da er sich momentan sehr intensiv mit den Werten der sich momentan im Wandel befindenden Gesellschaft auseinandersetzt.

Die beiden Deutschen haben eine Werte-Hitparade erstellt und die Veränderungen zur letzten Erhebung im Jahre 2012 ausgewiesen. Da die Erhebung in Internet anhand einer Social Media Analyse passierte, nimmt der Geschäftsmann 2.0 mal an dass dies im gesamten  (virtuellen) Deutschen Sprachraum erfolgte, aber infolgedessen die deutschen Anteile hier prozentual übergewichtet sind (Schweizer hats 10mal weniger als Deutsche). Das Werte-Ranking 2012 sieht so aus (in klammern der Platz 2009)

  1. Freiheit (1)
  2. Familie (3)
  3. Gesundheit (4)
  4. Gemeinschaft (10)
  5. Sicherheit (4)
  6. Erfolg (2)
  7. Anerkennung (8)
  8. Gerechtigkeit (9)
  9. Natur (6)
  10. Einfachheit (7)
  11. Ehrlichkeit (11)
  12. Transparenz (-)

“Freiheit” wird inzwischen als die Möglichkeit zur Individualität verstanden und nicht als Freitheit der Wahl. Der Wert “Gemeinschaft” hat einen riesen Gump nach vorne gemacht, klar. In dieser Welt die immer vernetzter und globaler und unsicherer  wird, da wählt man sich eine Gemeinschaft, die Zugleich ein Zufluchtsort und ein Freundesplatz ist. “Erfolg” hat stark an Bedeutung verloren, da dieser Term mit “Materiellem” belastet ist und Profitmaximierung ist nicht mehr die absolute Zielgrösse. Heute will man Beides: “materiellen” Erfolg und Glück.

Ich wünsche besinnliche Pfingsten, so Long  Euer Gmann2.0