Die Abzocker-Initiative hat nun definitiv den Weg für die Revolution des Social Business in der Schweiz geebnet – Die grosse Transformation läuft jetzt voll, zumindest in der Schweiz

Da der Geschäftsmann 2.0 soviel im Vorfeld über diesen wichtigen “compelling event” für die Gesellschaft und Wirtschaft in der Schweiz geschrieben hat, muss er wohl jetzt nach der Abstimmung auch einige Zeilen dazu schreiben.

Es freut den Geschäftsmann, dass seine Vorhersagen und Analysen zum Thema Abzhocker-Initiative vollumfänglich eingetreten sind und richtig waren. Aber vor allem freut es den Geschäftsmann 2.0, dass seine Sicht auf die Revolution des Social Business durch die Abstimmung gestärkt worden ist: 2013 kommen die Aktionäre an die Macht (Beitrag hier) und auch die die Machtverschiebung, weg von den Bossen hin zu den Bürgern/ Mitarbeitern/ Aktionären/ Kunden wird sich akzentuieren!

Die Schweiz wird ein Front-Runner des Social Business werden. Das liegt einerseits auf der Hand, denn die Schweiz ist multilingual, polykulturell, globalisiert und hochdemokratisch. Andererseits hat das auch Tradition, so war die Schweiz auch bereits das zweite kontinentaleuropäische Land, welches von der industriellen Revolution erfasst wurde.

Social Business verändert die Welt! 

So Long, Euer Geschäftsmann 2.0 – Palo “Pavel” Stacho

Die Minder-Initiative: Kampagnen Reichweite der Webseite genau-hinschauen.ch

abzocker_rausgeschmissenes
offline-2-online schwach

Der Geschäftsmann 2.0 ist kein SEM-Spezialist. SEM heisst Search Engine Marketing und umfasst alle Werbe-Massnahmen zur Gewinnung von Besuchern für eine Webpräsenz über Suchmaschinen. Aber einiges Knowhow hat er schon 😉

Also hat er sich mal die Seite genau-hinschauen.ch vorgenommen und die Reichweite analysiert. Diese Seite (übrigens ohne Disclaimer! fahrlässig so etwas) wird, wahrscheinlich wie die Plakatlawine auch, hauptsächlich von der BDP finanziert. Mal gucken ob sich so etwas rechnet…

…Zu diesem Zweck hat er zwei Sachen analysiert. Einerseits hat er das Interesse am Thema gemessen, indem er mal die mögliche Suchbegriffe zum Thema “Minderinitiative” im Google Keyword Tool eingegeben hat und geschaut hat, wieviele Suchanfragen dafür abgesetzt worden sind. Andererseits hat er auf Alexa das Ranking der Page selber abgefragt. Alexa ist so der bekannteste “Statistiker” im Web, Details dazu hier im Wiki.

Google Keyword Tool

Das Interesse nach dieser Seite zu suchen ist schlicht und einfach schwach. Urteilen Sie selbst:
genau-hinschauen-keyword

Übrigens: Versuchen sie das Tool einfach mal aus, es ist ganz einfach! http://www.googlekeywordtool.com/

Ranking von genau-hinschauen.ch auf Alexa

Alexa kennt die Webseite nicht einmal! Diese Page taucht nicht in den Statistiken auf, siehe den  Printscreen unten. Zum Vergleich hat der Geschäftsmann 2.0 seinen Blog ebenfalls mit Alexa analysiert. Seine Webseite “geschaeftsmann20.com” wird wenigstens geranked.

genau-hinschauen.ch taucht in den Statistiken des WWW nicht einmal auf!
genau-hinschauen.ch taucht in den Statistiken des WWW nicht einmal auf!
Zum Vergleich: geschaeftsmann20.com wird statistisch erfasst, sprich wird angesurft! :-)
Zum Vergleich: geschaeftsmann20.com wird statistisch erfasst, sprich die Seite wird angesurft! 🙂

Fazit: Die Parteien haben noch Verbesserungspotential was “offline-2-online” anbelangt. Die Seite wird fast nicht genutzt. Ob das zum Fenster rausgeschmissenes Geld ist, das kann nur die BDP beurteilen. Die Nutzung wird sicher noch zunehmen. Es geht ja noch 40 Tage bis zum 3. März 2013, dem Tag der Entscheidung.

So, das war der letzte Post zum Thema “Minder-Initiative” oder “Abzocker-Initiative”. Mal schauen wie die Abstimmung verlaufen wird, der Geschäftsmann ist auf jeden Fall sehr gespannt!

So Long Euer Pavel “Palo” Stacho

PS: Kann einer dem Geschäftsmann sagen, wieviel die wohl für die Plakatwerbung ausgegeben haben?

Die Minder-Initiative: Im Web sieht man gut wohin der Trend geht

Man muss nur im Web die Likes anschauen und man weiss, wie am 3. März 2013 abgestimmt wird. Untenstehend zwei Beispiele aus dem Web, Kommentare auf der Basler Zeitung Online und auf Blick Online. Schauen Sie sich die Like / Dislike Verhältnisse mal an!abzocker_initiative_kommentare_baz_27122912

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In diesem Zusammenhang fragt sich der Geschäftsmann: Wozu brauchen wir eigentlich noch Meinungsforscher? Die lagen in der Vergangenheit ja eh falsch, weil Sie Ihre Daten eben NICHT im Netz erhoben hatten…

Im nächsten Post schauen wir mal die Reichweite von so einer Contra-Minder Webseite an…

So Long Euer Pavel “Palo” Stacho

Die Minder-Initiative ist gut, aber Sie ist schlecht! Ein Überblick und eine Meinung

Bevor wir im nächsten Beitrag zum aktuellen Impact der Kampagne im Web kommen, schaut sich der Geschäftsmann mal an, um was alles es bei dieser “Abzocker-Initiative” geht. Die revolutionäre Sprengkraft in Sachen “Pensionskassen und die 99%” hat er ja bereits detailliert im letzten Post beschrieben, jetzt geht es um einen generellen Überblick.

Super Überblick bei der NZZ. So kann man sich eine Meinung bilden! Bravo
Super Überblick bei der NZZ. So kann man sich eine Meinung bilden! Bravo

Ein klasse Überblick ist bei der NZZ zu finden. Anhand eines einseitigen PDF-Files kann sich der interessierte Bürger ausgezeichnet eine eigene Meinung zur Initiative, bzw. zum Gegenvorschlag machen. Dort sieht man, dass es sich bei der Initiative um insgesamt 24 Punkte handelt (der Gegenvorschlag hat noch zwei Punkte mehr). Die Themengebiete, um welche es dabei geht, sind schnell zusammengefasst: “Generalversammlung & Löhne”, “GV wählt VR”, “Keine Depot/Organ-Stimmvetretung mehr”, “restriktivere Statuten gegen Selbstbedienungsmentalität”, “3 Jahre Haft für Widerhandlungen” und die im letzten Post erwähnte “Zur Verantwortungsnahme der Pensionskassen” als grösste Aktionärsvertreter im Land. Anhand der NZZ-Tabelle weiss man relativ schnell, was am 3. März 2012 auf einen zukommt.

011413_1717_2013wirdein2.jpgDas Web lebt! Neben den schon früher erwähnten massiven Plakatiererei tut sich auch im Web sehr viel zur Initiative. Es gibt Plakate, welche lediglich auf eine URL verweisen, so z.B das nebenan, welches auf http://www.genau-hinschauen.ch zeigt. Daneben gibt es auch noch andere Sites des “Nein-Lagers” wie z.B http://www.minder-nein.ch/

Auch die Befürworter haben im Web bereits hochgerüstet. Da gibt es z.B http://www.abzockerinitiativeja.ch/ oder http://www.abzockerei.ch/

Daneben gibt es dann auch noch die “Sachlichen” wie z.B http://www.flexibles-aktienrecht.ch/de/minder-initiative/ . Dieses Portal liefert dann noch Unmengen von Sekundärmaterial dazu, dem Detailverliebten zu diesem Thema ist der Downloadbereich wärmstens zu empfehlen: http://www.flexibles-aktienrecht.ch/de/download/

Die Medien haben sich inzwischen aufs Thema eingeschossen, es vergeht kaum eine Stunde, wo nicht zu diesem Thema berichtet wird. Der Geschäftsmann möchte lediglich zwei Artikel vom Blick und von der BaZ aus der Anfangszeit des medialen Interesses erwähnen. Der Blick-Artikel geht auf die Millionenaufwände ein, welche für den Kampf gegen die Initiative eingestellt wurden und die BaZ schrieb im Dezember 2012, dass sich quasi die SVP gegen die Initiative formiert, doch am 16.1.2012 hat sich zumindest die Zürcher SVP für die Minder Initiative entschieden (so schnell können Kehrtwenden von Parteien passieren…)

faust2Zur Meinung. Was wird denn der Geschäftsmann abstimmen? Das Contra-Lager argumentiert, die Initiative gefährdet Arbeitsplätze, schadet allen Schweizer Firmen, bringt keine rasche Lösung. Diese Argumente sind für den Geschäftsmann nicht haltbar. Er will sowieso die Machtverschiebung zu den 99%, sprich er wird sicher kein “Nein” in die Urne legen. Ob er direkt für die Initiative stimmen wird oder sich für den Gegenvorschlag entscheidet, das weiss er noch nicht, der Trend geht eher in Richtung Gegenvorschlag.

Warum ist die Initiative gut aber schlecht? Gut findet der Geschäftsmann die Entwicklung, welche damit erst richtig angestossen wird. Die Transformation der Schweiz hin zum Social Business bekommt einen Accelerator und stärkt so unser Land im globalen Wettbewerb. Schlecht findet er, dass so was einen staatlicher Eingriff in die Marktwirtschaft darstellt, eigentlich haben wir schon zuviel Regulatorien… Aber in diesem konkreten Fall überwiegt das Gute die Nachteile, glaubt der Geschäftsmann 2.0

Der Bundesrat lehnt übrigens die Initiative ab und empfiehlt den Gegenvorschlag. So Long, Euer Geschäftsmann 2.0

PS: Im nächsten Post analysieren wir dann ganz grob den Impact im Web…

2013 kommen die Aktionäre an die Macht? Ja, ABER!

Aufstand der Aktionäre titelte die Bilanz bereits vor einem Jahr. Zugegebenermassen hatte die Zeitschrift in einige interessante Artikel in dieser Ausgabe, zum Beispiel den zum “Aufstand des Kapitals“. Den Kern der wirtschaftlichen Umwälzung, die das auf uns zukommt, hatten die Verfasser aber lediglich am Rande erfasst. Um was geht’s?

Der Gmann 20 freut sich, Die Bilanz 11/121 2012 hat sein Logo zur Vorlage genommen :-)
Der Gmann20 freut sich, Die Bilanz 11/12 2012 hat sein Logo zur Vorlage genommen 🙂

Der (Klein)-Aktionär hat in der Wirtschaft nichts zu melden. Seine Macht und seine Kraft ist klar geregelt. Das Gewicht seiner Stimme entspricht nämlich der Menge der Aktien, welche der Shareholder hält. Da hilft es auch nichts, an der Generalversammlung lauter zu schreien. Dem Geschäftsmann hat die “Bevölkerungsgruppe der Aktionäre” jahrelang Kopfzerbrechen bereitet. Denn, Sie wollten einfach nicht in sein Weltbild hineinpassen! Bei den Bürgern, den Mitarbeitern, den Patienten und den Kunden war der Wandel zu einer besseren Welt und Gesellschaft spürbar, aber nicht bei den Aktionären! Hier war keine Entwicklung in Richtung “2.0” erkennbar, das Verhalten der Aktionäre war immer noch das Gleiche: Der Anleger* hält die Aktien nur des Geldes, des Gewinnes werden. Kurzfristiger Profit. Um jeden Preis. Gier. Rücksichtslosigkeit. Opportunismus. Herdentrieb. Deswegen bekam de Geschäftsmann 2.0 immer einen Auschlag, wenn er jeweils den Begriff “Shareholder Value” hörte oder las. Ja – der Aktionär passte so gar nicht in das Weltbild des Social Business.

Das Logo des Geschäftsmannes seit 2010
Das Logo des Geschäftsmannes seit 2011

Doch die Revolution findet trotzdem statt! Auch bei den Aktonären. Menschen sind nämlich keine Schwarmwesen, sondern Herdentiere. Wenn jemand stark genug ist, dann folgen die anderen den Leitaktionären. Ab Frühling 2013 werden wir in der Schweiz ebenfalls die Verschiebung der Kräfte hin zu den 99 Prozent erleben! Angeführt durch die institutionellen Anleger, die Pensionskassen. Die passiven und zurückhaltenden Pensionskassen von Heute sind die Leitaktionäre von Morgen. Sie werden dazu gezwungen werden. Durch die Minder-Initiative, auch Abzocker-Intiative genannt. Egal ob die Initiative oder der indirekte Gegenvorschlag angenommen wird: An beiden Orten steht +/- : “Die Pensionskassen stimmen im Interesse ihrer Versicherten ab“. Der indirekte Gegenvorschlag gibt zusätzlich den Pensionskassen Zeit, technische Verunmöglicher aus dem Weg zu räumen. Die führenden Wirtschaftsanwälte des Landes sind sich einig darüber, dass ein rechtlicher und faktischer Stimmenzwang für die Vorsorgeeinrichtungen Realität werden wird, egal ob die Initiative oder der Gegenvorschlag umgesetzt wird. Es gibt keinen Ausweg und keine Alternativen, die institutionellen Investoren werden Ihre Mitwirkungrechte im Interesse Ihrer Anleger ausüben und werden deren Interessen wahrnehmen. Sie werden Grundsätze** erlassen, wie abzustimmen ist und die Pensionskassen werden einmal jährlich offen legen, wie sie Ihre Mitwirkungsrechte ausgeübt haben.

Damit ist die kritische Masse errreicht, denn die schweizerischen Vorsorgeeinrichtungen und Pensionskassen verwalten ein Vermögen von rund 630 Mia CHF und halten ca 10% der börsenkotierten Aktien in der Schweiz. Auch in der Börsen- und Aktionärswelt beginnt diesen Frühlung die Machtverschiebung zu den 99% , zu den Aktionären. Ja, die Aktionäre kommen an die Macht, ABER das grosse Sagen werden hauptsächlich die PKs haben. 2013 wird als Meilenstein in Sachen Umwälzung in die Schweizer Wirtschaftsgeschichte eingehen. Und Thomas Minder wird deren Ikone, ob er nun will oder nicht….

…im nächsten Post gibt es eine kurze Übersicht zur Minder-Initative und Impacts im Web.

 

So Long, Euer Gmann 2.0

 

*Persönliche Definition: Der Anleger ist derjenige Aktionär, welcher Anteile an einer Firma hält in welcher er nicht direkt operativ beteiligt ist. Interessant…. Heisst das, dass wenn sich der Aktionär an der Geschäftstätigkeit einer Firma beteiligt, dass er dann zum Unternehmer wird?

**Die Richtlinien dazu sind aktuell (Anfang 2013) in Ausarbeitung. Herausgegeben durch die economiesuisse, getragen wird das z.B. von der Bankiervereinigung, ethos, ASIP, SwissHoldings. Der Termin ist gemäss Cash auf den 21.1.2013 gesetzt

Warum sich Nachhaltigkeit für die Firma finanziell auszahlt

Einleitung

In einer Zeit, in welcher die Grenzen zwischen Firma, Markt und Kunden verschwimmen, einer Zeit in welcher anstelle des Kunden die Unternehmung gläsern wird, sich deren Marktmacht zu relativieren beginnt und sich die Kräfteverhältnisse in Richtung des Verbrauchers verschieben, in so einer Zeit ist die grundlegende Ausrichtung der Unternehmung – die Vision – zu hinterfragen und anzupassen.

Die Vision steuert massgeblich auch das Wertemodell des Organismus namens Firma. Aber auch umgekehrt sollte dies der Fall sein. Veränderte Wertewelten wie auch grundsätzliche Erwartungen der Mitarbeiter, der Aktionäre wie auch der Kunden haben in die Vision der Firma einzufliessen.

Eine reine Profitorientierung des Unternehmens führt in der heutigen Zeit in die Sackgasse, denn die Gesellschaft wird so ein Handeln strafen, die Kunden und die Mitarbeiter bleiben aus und schlussendlich wandern so auch die Aktionäre ab.

Neben den wirtschaftlichen Elementen muss die Vision des Unternehmens – und damit verstehe ich nicht nur die Dokumente, welche Ausdrücke wie “Leitbild” oder “Mission Statement” haben – auch Elemente zur Wirkung des Unternehmens in Gesellschaft und bei der Umwelt beinhalten. Neudeutsch kann das sehr schön zusammengefast werden:

Vision 2.0 covers not only Profitability, it puts focus on
Social Impact and Environmental Responsibility as well. 

Kurz: Die Unternehmung muss nachhaltig wirtschaften. Und Ihr nachhaltiges Handeln muss authentisch und transparent erfolgen, nur so kann in Zukunft das Vertrauen in die Firma aufrechterhalten werden.

Nachhaltigkeit steigert den Unternehmenswert und ist finanziell messbar

Eine gute und gelebte Vision steigert den Unternehmenswert, eine Vision welche nachhaltig gestaltet ist: Sozial, ökologisch, wie auch finanziell nachhaltig. Diese Einsicht wird ebenfalls in der aktuellen Managementliteratur* einhellig geteilt. So postuliert Michael Porter, dass Nachhaltigkeit finanziell gemessen werden kann. Entgegen häufiger Meinung ist diese nicht nur langfristig messbar. Die Wirkung von gelebter Nachhaltigkeit in der Firma schlägt sich ebenfalls in kurz- und mittelfristigen finanziellen Resultaten nieder. Der Shareholder-Value wird gesteigert, heute und in Zukunft:

  1. Kurzfristig: Effektivere und effizientiere Nutzung des eingesetzten Kapitals
  2. Mittelfristig: Stärkere Umsatzzunahmen durch mehr Marktchancen und neue Produkte und Leistungen
  3. Langfristig: Der Markenwert nimmt zu
Nachfolgend werden diese Auswirkungen näher beschrieben, ohne zu stark ins Detail gehen zu wollen. Für weitergehende Informationen wird auf das Literaturverzeichnis verwiesen.

1. Effektivere und effizientiere Kapitalallokation (Kurzfristig)

Einfach gesagt erreicht man mit weniger Geld mehr, wenn man eine nachhaltige Vision hat, welcher die Kunden, Mitarbeiter und Aktionäre vertrauen. Insbesondere die aktuelle Managementliteratur zum Thema Internet-Business und Web 2.0 beleuchtet die Netzwerkeffekte, welche die Geschäftstätigkeit einfacher und weniger aufwendig gestalten. Man muss jedoch nicht zwingend diese Bücher konsultieren, ein Blick und eine kurze Analyse der erfolgreichen Wirtschaftsteilnehmer im persönlichen Umfeld reicht häufig, damit man sich selber eine Meinung bilden kann. Also konkret: Was kostet weniger und wo wird mehr erreicht? Die Kosten sinken wegen dem Netzwerkeffekt, welcher durch gelebte Nachhaltigkeit “favorisiert” wird, wie auch wegen der höheren Viralität der Firma, seiner Produkte oder seiner Leistungen. Das manifestiert sich in

  • zufriedeneren und somit produktiveren Mitarbeitern
  • tieferen Recruitingkosten, schnelleren Rekrutierungszyklen
  • tieferem Aufwand und weniger Kosten bei der Werbung (Word-of-mouth, User generated Content, etc)
  • tieferen F&E Kosten (z.B: User-Feedback, Crowd-oder Co-Innovation, ..)
  • tieferen Support -und Serviceaufwänden (Community-Foren, Superfans)
  • weniger verbrauchten Ressourcen (Weniger Abfall, Ausschuss, Wasser- und Stromverbrauch, …)
  • weniger Klagen, weniger Proteste, weniger zu begegnender Polemik
  • Nutzung von allfälligen Anreizen der öffentlichen Hand (Cleantech / Greentech Subventionen)

2. Mehr Umsatz durch mehr und einfacher umzusetzende Chancen (Mittelfristig)

Gelebte Nachhaltigkeit kombiniert mit Transparenz und und authentischem Auftreten generieren das wertvollste Element des digitalen Zeitalters: Vertrauen. Wenn nun eine Firma über eine Vision verfügt, welche bei den Menschen ankommt, dann entsteht ebenfalls dieses Grundvertrauen in die Unternehmung. Die damit ausgestattete Unternehmung kann dies am Markt gewinnbringend für sich einsetzen:

  • Es können schneller und einfacher neue Märkte erschlossen werden, weil das Umfeld es der Unternehmung abnimmt, auf dem neuen, zu erschliessenden Marktgebiet auf eine gute Art und Weise erfolgreich zu sein. Das Schöne an neuen Märkten ist, dass dort die Margen höher sind und die Konkurrenz tiefer ist als in gesättigten Märkten. Gleichzeitig gestaltet sich die Erschliessung der neuen Märkte als weniger teuer, weil die Untenehmung Hilfe durch Dritte bekommen kann. Diese Unterstützung kann von der eigenen Community, durch die Unterstützung von nichtkommerziellen Organisationen oder sogar von staatlichen Institutionen kommen, insbesondere wenn es sich um den Eintritt in neue Länder handelt.
  • Bei nachhaltigen Produkten und Leistungen von nachhaltig handelnden Firmen ist dazu die Viralität höher. Ein Dialog entsteht, das Angebot bleibt im Gespräch und verbreitet sich. Damit findet die Marktausbreitung im Vergleich zu den Mitbewerbern schneller statt, somit nimmt auch die Umsatz schneller zu als bei der Konkurrenz.
  • Aufgrund der stärkeren Motivation bei den Mitarbeitern und der höhren Bereitschaft der Kunden, neue Angebote anzunehen zu, kann davon ausgegangen werden, dass in der Unternehmung eine höherer Innovationsgrad sowie eine schnellere Innovationsgeschwindigkeit vorherrschen.
  • Und zu guter Letzt sind Leistungen oder Produkte von nachhaltig agierenden Unternehmen ja sozial verträglich und umweltgerecht. So etwas gefällt reich und arm. Die LOHAS in den reichen Ländern der OECD haben es gerne nachhaltig und ärmere Gesellschaften brauchen sozial- und umweltverträgliche Leistungen, denn diese haben meistens aufgrund des Raubbaus in der Vergangenheit Mühe in diesen Gebieten, sprich Nachhaltigkeit eignet sich für reife Märkte genau gleich wie für Schwellenmärkte und -Länder.

 3. Höherer Markenwert (Langfristig)

Eine Unternehmung mit starker und nachhaltiger Vision hat meistens eine starke Kultur und ebenfalls einen entsprechenden Imagevorteil. Es ist wohl beinahe unmöglich, die Kultur einer Firma mit einer Finanzgrösse zu benennen. Beim Image hingegen ist das anders. Image hat neben der Reputation und der Kredibilität sehr viel auch mit dem im obigen Abschnitt beschriebenen Vertrauen zu tun und schlägt sich schlussendlich im Markenwert wieder. Der Markenwert inzwischen von diversen Agenturen erhoben und publiziert. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass im Markt der Imagevorteil veranwortungsbewusster, sprich nachhaltiger Unternehmensführung immer wichtiger wird.

So das ist es, So Long, Euer Geschäftsmann 2.0

Weiterlesen: Hier gibt es mehr Überlegungen zum authentischen und für transparentes Handeln in der Wirtschaft und dessen Marktteilnehmer.

Literaturverzeichnis: (1), (3), (5), (12), (15)

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Die hiesigen Banken gehen den falschen Weg, auf jeden Fall nicht in Richtung Bank 2.0

Ueber den Jahreswechsel liest der Geschäftsmann auch Printmedien – ausnahmsweise. In der Handelszeitung 51/52 2012 titelt ein Artikel mit “Ausweitung der Wohlfühlzone“. Im Artikel werden die “Anstrengungen” der Schweizer Retailbanken beim Aufbau von neuen Konzepten für das Retailbanking beschrieben. Da ist von “Begegnungsbank” die Rede, oder dass die neuen physischen Filialen die Bank “emotional erlebbar machen” sollen. So ein Seich! Wenigstens zitiert die Handelszeitung den Oliver Fiechter*, dass unsere Banken den grundlegenden (durch das Internet induzierten) Wandel verschlafen. Der Geschäftsmann hat ja zu diesem Thema ebenfalls einen beachteten Artikel geschrieben: Warum Grossbanken das Retailgeschäft verlieren werden, zwar aus einer anderen Optik, aber in die gleiche Richtung weisend wie der Beitrag aus der Handelszeitung.

Wie die meisten will der Geschäftsmann 2.0 KEINE Begegnungsbank. Er hat schon genug Begegnungen am Bankschalter, nämlich in der Warteschlange! Nachdem bei Ihm im Dorf, nach der UBS nun auch die Credit-Suisse den zweiten Schalter in der Filiale rückgebaut hat ist er nun bei der Valiant. Die hat nämlich noch zwei Schalter, wie übrigens die BEKB auch. Und der Geschäftsmann 2.0 will nur etwas: Wenn es “Einsnullmässig” sein muss, schnell seine Geschäfte erledigen und wieder raus aus der Bank.

*Oliver Fiechter’s Buch kann der Geschäftsmann nur empfehlen, es liegt bei Ihm noch auf dem Stapel mit an- /ungelesenen Büchern, auf einer hohen Warteposition

 

Er hat ein echtes “Geschäftsmann 2.0 Weihnachtsgeschenk” bekommen! “Mind the Future” von W.I.R.E

IMAG0262Die Rückkehr des Glaubens”, “die Epidemien des 21. Jhdt”, “die neue Mittelklasse”, “Blütezeit der Schattenwirtschaft”, “Rückkehr zum Regionalen”, “Siegeszug der offenen Netzwerke”, “der globale Sommer” oder “soziale Unternehmer”: Das sind lediglich einige der Unterschriften auf den Karteikarten eines der schönsten Weihnachtsgeschenke, welches der Geschäftsmann 2.0 bekommen hat. Ein befreundetes Ehepaar – übrigens eifrige Blogleser – haben dem Geschäftsmann ein Super-Geschenk zukommen lassen:

 Es ist ein Satz Karteikarten mit dem Titel “Mind the Future” – Kompendium für Gegenwartstrends. Der u.A. von der Sarasin Stiftung gesponserte Thinktank W.I.R.E. hat wirklich eine sehr schöne Box zu den Megatrends der heutigen Zeit rausgebracht, ein Thema, mit welchem sich der Geschäftsmann ja schon früher in diesem Jahr beschäftigt hat. Gegliedert nach den Rubriken Demographie, Wirtschaft, Ökologie, Politik, Technologie, Gesellschaft und Dilemmas werden sozusagen alle Stammtischthemen sachlich in knapper Form auf den Punkt gebracht. Ungeachtet der wundervollen Aufmachung der Box und der Karten muss der Geschäftsmann sagen, dass er nicht alle prognostizierten Trends teilt! Mehr dazu kann der Leser wohl in den Kommentaren zu diesem in der Altjahreswoche entnehmen, sofern der Geschäftsmann 2.0 in den Bergen Lust hat , in die Tasten zu greifen…

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Nun stellt sich die Frage, wie der Geschäftsmann diese wundervolle Box jeweils unversehrt an den Stammtisch bekommt….und wieder nach Hause…

Weihnachtliche Grüsse, Euer Geschäftsmann 2.0

Grossbanken werden das Retailgeschäft verlieren

Der Geschäftsmann hat mit seiner kleinen Serie zum Thema Bank 2.0 doch einigen Anklang gefunden, vielen Dank fürs Lesen! In einem der letzten Posts zu diesem Thema hat er bereits bemerkt, dass die Banken – vorallem die Grossbanken – sich nicht allzu sicher sein sollten, was Ihre Zukunft anbelangt (hier). Er ist nicht der Einzige, welcher sich zu diesem Thema Gedanken macht. Im Rahmen seiner Arbeiten zum Thema “Customer Experience” ist der Geschäftsmann 2.0 auf ein Buch von zwei Mitarbeitern der Firma Forrester Research gestossen. Harley Manning und Kerry Bodine haben in Ihrem kürzlich erschienen Buch “Outside In” : The Power of Putting Customers at the Center of Your Business ein sackstarkes Werk abgeliefert, in welchem Sie auch voraussagen, dass die U.S. Grossbanken das Retailbankengeschäft verlieren werden! Der Geschäftsmann 2.0 glaubt, dass sowas durchaus auch in Europa möglich wird. Oder kann die nachfolgend beschriebene Situation nicht auch bei uns eintreten?

Grosse Banken werden das Rennen ums Retail Banking verlieren. Die Geschäftsmodelle von US Banken waren und sind im Kreuzfeuer der Regulatoren und der Wettbewerbsbehörden. Ihnen wurden Beschränkungen auferlegt, wieviel diese beim Kreditkartengeschäft, bei Kontoüberzügen oder bei den Karten-Transaktionsgebühren verdienen dürfen. Solche Eingriffe sind nicht verwunderlich, sind doch die Bankkunden und somit die Wähler entzürnt über die von den Banken angerichtete Immobilienkrise, welche in den USA in die zweite Grosse Rezession mündete. Die Kombination dieser neuen Beschränkungen und die schwache Wirtschaftslage kostete den Banken Milliarden von Dollars. Auf der Suche nach neuen Einkunftsmöglichkeiten im Endkundengeschäft, sprich im Retailbanking, erhöhten oder kreierten die Grossbanken neue Gebührenmodelle: Transaktionsgebühren bei Debitkarten (Bei uns weniger bekannt, dass sind Karten mit Geld drauf und häufig ohne Kreditlimite), Kosten bei Papierauszügen, Saldierungen von Konten und sogar Gebühren beim Kontaktieren eines Bankangestellten! (Details).

Es ist die Regel, dass wirtschaftliche Strömungen mit einem Verzug von 12+ Monaten jeweils von den USA her nach Europa herüberschwappen. Die Tatsache, dass jetzt gerade die mediale Aufregung über die diverse Gebührenänderungen von Schweizer Finanzinstituten hochkocht, beweist dies umso mehr (Dezember 2012).

Es ist nicht verwunderlich, dass die amerikanischen Grossbanken sehr schwach sind, was die Kundenzufriedenheit anbelangt. Der sogenannte “Customer Experience Index 2012” der Firma Forrester zeigt, dass die U.S. Bankriesen darin schlecht (Citibank, Wells Fargo, Chase) oder gar sehr schlecht (Bank of America) abschneiden. Im Gegensatz dazu zeigen die lokalen Sparkassen (Credit Unions) eine viel bessere Bewertung. Was jetzt kommt, das kennen wir auch in der Schweiz: Die Sparkassen konnten einen massiven Zulauf an Geldern verzeichnen, als im Herbst 2011 die Grossen allen voran die Bank of America, ihr Gebührenmodell änderten. Innerhalb von 4 Wochen gewannen die Sparkassen 650’000 (!) neue Kunden mit 4.5 Mia USD Neueinlagen! Mehr Details siehe hier. Banken, welche an Ihrem bestehenden Geschäftsmodell festhalten und Kundenorientierung mit den Füssen stossen, werden in Zukunft weiter Kunden verlieren, auch in Europa. Sie werden sich weiter wegen Ihren Gebühren mit den Gesetzgebern, den Regulierungsbehörden und Kunden herumschlagen, anstelle eine neue Ausrichtung, ein neues – kundenzentrisches – Geschäftsmodell zu entwerfen und umzusetzen. Für diese Entwicklung darf man nicht allein die aktuell grassierende Regulierungswut* in der Finanzbranche verantwortlich machen: Es ist der neue Kunde, der “Social Customer“, welcher vernetzter, emanzipierter und misstrauischer als je zuvor gebärt. Welchen die Nachricht der Gebührenerhöhung duchr die Bank in Echtzeit erreicht. Der “Social Customer” ist auch aktiver, was sich zum Beisipel in Initiativen wie dem “Bank Transfer Day” manifestiert, welcher natürlich – wie könnte es auch ander seins – über Facebook organisiert wurde. Dort wurden die Kunden aufgerufen, von den Grossbanken zu den Sparkassen zu wechseln. (Anmerkung des Geschäftsmannes: Diejenigen Banker unter den Lesern, welche sich denken, dass das Wort “aufmüpfig” den Kern der Sache wohl besser treffen würde, denen kann der Gmann nur sagen: “Sie haben bereits verloren! Ändern Sie Ihre Haltung, sofort.” Sie brauchen Ihre Kunden mehr als diese Sie brauchen) Hier geht’s zur Facebook-Page des Transfer Day.

Wenn das nun so weiter geht, dann werden einerseits die kleineren Finanzinstitute von dieser Entwicklung profitieren und auch die in einem früheren Post beschriebenen Direktbanken werden erstarken. Finanzinstitute, welche customer-driven sind und sich auf Ihre Fahne geschrieben haben, dass sie das Richtige für Ihre Kunden tun. Manning und Bodine nennen dafür als Beispiel die Leitsätze der Ally Bank: “Wir machen es aus Sicht unserer Kunden richtig”,Wir reden Klartext” und “Wir streben danach, offensichtlich besser zu sein

Solche Banken werden durch Ihr kundenzentrisches Verhalten die Rosinen von Grossen picken und Kunden abwerben. Manning und Bodine nennen als konkreten Player z.B. die Englische First Direct Bank (Direktbank). Weiter stellen sie gleichzeitig fest, dass die amerikanischen Grossbanken noch keine Anstalten machen, sich zu ändern, denn Sie sind gefangen in Ihrem alten Geschäftsmodell, welches zu lange seehr gute Profite abgeworfen hat. Diese werden weiterhin probieren, den Kunden auszuquetschen, ungeachtet der negativen Kundenerfahrung, welche sie dadurch dem Kunden bieten. Und die Spirale dreht für die Grossen weiter nach unten: Neue Gebühren – Neue Abwanderungswellen… (Mehr gibt es hier).

Der Geschäftsmann wünscht eine besinnliche Weihnachtszeit 2012, auch den Bankern!

So Long, Euer Palo “Pavel” Stacho

*Achtung: Bei uns in der Schweiz kommt die Minder-Initiative: Mehr dazu nächstes Jahr (2013) auf diesem Kanal!

Quelle: Manning, Harley; Bodine, Kerry (2012-08-28). Outside In: The Power of Putting Customers at the Center of Your Business (S. 207ff).

10 Gründe warum Deine Besten Mitarbeiter gehen – “Zum Glück” sind es immer noch (fast) die gleichen Gründe

Es gibt tausende Gründe, wieso die besten Mitarbeiter gehen. Aber dank dem Malte Polzin ist der Geschäftsmann 2.0 noch kurz vor Weihnachten auf einen süssen kleinen Blogbeitrag bei Forbes.com gestossen, in welchem es um die Kündigungsgründe geht. Es ist nie schön, wenn gute Leute gehen, aber der Geschäftsmann war schon irgendwie froh, dass es immer noch “die gleichen alten Gründe sind”, warum die Leute gehen. Dennoch: Zwei Punkte sind speziell zu beachten. Schaut Euch mal Grund Fünf (5) und Neun (9) an. Da sagt der Geschäftsmann: Demokratisiere das Unternehmen, denn ‘Sie’ sind die 99%, die Mitarbeiter!

  1. Du konntest deren Leidenschaft nicht entfachen oder in Einklang mit der Firma bringen
  2. Du hast es nicht geschafft, sie zu fordern (nicht fördern sondern, deren Intellekt fordern)
  3. Du hast nicht deren Kreativität abgeholt
  4. Du hast Ihre Kompetenzen nicht weiter entwickelt
  5. Du hast Ihnen keine Stimme gegeben
  6. Du hast Dich nicht um Sie gekümmert
  7. Du hast nicht geführt
  8. Du hast deren Beitrag nicht erkannt oder geschätzt
  9. Du hast es nicht geschafft, Ihnen (mehr) Verantwortung zu übertragen
  10. Du hast Deine Versprechen nicht eingehalten

Führung ist auch in der Zeit der digitalen Revolution ein Thema: Auch in Zeiten des Social Business…
…so Long, Euer Geschäftsmann 2.0

Auf der Suche nach der Bank 2.0 – Alternative Bank Schweiz – Geldgespräch 3.12.2012

ABS Bank
ABS Bank in Olten by Night. Natürlich ein Minergie-P Bau

Der Geschäftsmann 2.0 hat vom Angebot der ABS Bank Gebrauch gemacht und hat sich dieses Finanzinstitut vor Ort in Olten angesehen. An einem Abendanlass referierte Prof. Dr. Marc Chesney über “Die Krankheiten des Finanzsektors” und anschliessend präsentierte der Geschäftsführer Martin Rohner, was sozial-ökologische Banken wie die ABS zur Gesundung dieses Finanzsektors beitragen können.Der Vortragssaal im 4. Stock der Bank war voll. Viele Jüngere Leute, sozusagen keine Kravattenträger!Das Referat von Chesney zeigte verschiedenste Missstände bei den Banken auf:

  • Ein Grundgesetz des Kapitalismus werde durch die Hedge Fonds verletzt: Nämlich derjenige, welcher höhere Risiken trägt entweder mehr bekommt oder im Schadenfall mehr zahlt. Hedge Fonds sind nicht reguliert und können die Risiken an die Gesellschaft abwälzen
  • Dann ist da die Gier: Chesney erwähnt die Boni der UBS-Angestellten oder ein aktuelles Beispiel der Bancia
  • Die ungerechte Einkommen auf unserem Planeten. Von dieser Ungerechtigkeit haben die Finanzinstitute über Massen profitiert
Dabei sprach Chesney von einer Mutation des Homo oeconomicus zum „Homo financiarius“ 😉 (Anm Gmann 2.0: Nice try! Aber der „Homo financiarius“ ist lediglich die schlimmste Ausprägung des Homo Oeconomicus! und lest doch mal das hier). Weiter zeigte er auf, wie sich sogenannte „Finanzinnovationen“, welche eigentlich der Realwirtschaft dienen sollten, die z.B etwas Absichern sollten, zu Wetten mutiert sind.Zusätzlich zur Wette kommt die enorme Komplexität der Produkte (Beispiel CDS) – Chesney spricht von Pyromanen im Finanzmarkt und unterlegt dies mit einem Ausschnitt aus dem öffentlichen „Financial Crysis Report“, welcher von einem Zusammenbruch in den Bereichen „Ethik“ und „Verantwortung“ spricht. Er sagt auch, das heute im 2012, vier Jahre nach Ausbruch der Krise, nicht viel dagegen gemacht worden ist! Und die Steuerzahler finanzieren nach wie vor die Verluste (der Grossbanken).  Eine weitere “Krankheit” ist die bereits im letzten Satz angetönte Krise der Werte: Chesney spricht Zynismus, Verhalten wie eine Prostituierte, keine Ethik mehr und dauernden Vergleichen mit “Frankenstein” (Siehe Bild unten)
Prof Chesney spricht von “Frankenstein-Systemen”! Lesen lohnt sich….
Chesney schliesst mit drei Statements: 1.) Man soll sich mal die horriblen Zustände im Finanzsektor zur Gemüte führen, welche der Geschäftsmann 2.0 schon mal hier auf diesem Kanal angeprangert hat (NY-Times) 2.) Wer mehr wissen will soll responsiblefinance.ch lesen und 3.) “too big to fail” sollte es nicht geben!
 
Der ABS Bank Geschäftsführer Martin Rohner, begann dann in seinem Referat mit dem Kurszerfall von British Petroleum nach der Explosion von Deepwater Horizon. Die Aktionäre flüchteten aber nicht wegen der Naturkatastrophe oder dem offensichtlich nicht nachhaltigen Geschäftsgebahren, sondern sie sorgten sich um den Firmenwert. Als weitere Beispiele nannte Rohner Fukushima oder bei uns in der Schweiz die Zersiedelung.
ABS Bank Chef M. Rohner am Bankgespräch
Die ABS gebe hier klar Gegensteuer: Bei der Photovoltaik war die ABS eine der Ersten und bei Projekten, welche in der Schweiz die Zersiedelung fördern, werden nicht unterstützt. Die ABS Bank lebe nach Ihren Werten. Die ABS lebe nach anderen Werten wie z.B. die UBS, so Rohner. Die Werte der ABS basieren auf 3 Säulen: Die Nachhaltigkeit, ein ethisch reflektiertes Geschäftsmodell und der Impact (der Geschäftstätigkeit).
Im “groben” Detail bedeutet das
  • Ethisch reflektiertes Geschäftsmodell
    -Ganzheitlichkeit
    -Transparenz
    -Konsequenz
    -Partizipation
  •  Nachhaltigkeit
    -Vorbildliche Governance
    -Vorbildliche Personalpolitik
    -Verantwortung der Umwelt gegenüber
    Nachhaltigkeit im Bankgeschäft: Fokus auf nachhaltige Zielgruppen, strenge Ausschlusskriterien
  • Impact: Als Unternehmen
    -Will man die Kunden sensibilsieren und im Finanzplatz Schweiz Position beziehen
    – Im Bankgeschäft will man speziellen Dienstleistungen/Produkten einen Marker setzen. Stellvertretend nennt Rohner die Vergabe der Kredite: Die meisten generieren einen sozialen oder ökologischen Mehrwert!
    -Speziell erwähnt der Chef der Bank den Positionsbezug der Bank. Man dulde weder Schwarzgelder und die Weissgeld-Strategie wird aktiv verfolgt, auch bei Ausländischen Kunden. Die Bank hat keine monetären Anreize für ihre Mitarbeiter, Boni sind ein Fremdwort!!
Fazit: Es war ein spannender Abend mit zwei spannenden Referaten, die ABS sei aber ein Tropfen auf den heissen Stein, so der Tenor im Plenum und auch bei den Referenten bei der anschliessenden Diskussion. Weiter ging die Diskussion in die Richtung “Wie profitabel kann eine nachhaltige Geschäftstätigkeit sein?” – Ein sehr spannendes Thema, findet der Geschäftsmann 2.0….
….Nun: Hat der Geschäftsmann nun eine Bank 2.0 gefunden? Na ja, die ABS ist eine komplette Retailbank, dies hat ja auch schon die ein wenig tiefere Analyse des Geschäftsmannes 2.0 gezeigt und die Bank ist sicher kundenorientiert, aber auch Sie ist nicht “Customer-Driven” oder gar “Stakeholder-Driven”. Im nächsten Bank 2.0 Beitrag wird dann ein weiteres Finanzinstitut angeguckt, welches auf dem Weg dorthin ist!
….So Long, Euer Pavel “Palo” Stacho

Unethischen Bankern wird in Grossbritannien der Garaus gemacht

Auf diesem Kanal geht es häufig auch um Nachhaltigkeit. Der Geschäftsmann 2.0 postuliert bereits schon seit längerem, dass wenn die Unternehmen nicht selber neben der finanziellen Bottomline auch noch Ziele im Bereich von sozialem Engagement und der Verantwortung für die Umwelt in Ihr “Programm” aufnehmen, dass dies den Firmen dann schlussendlich vom Staat oder vom Regulator aufs Auge gedrückt werden wird.

Ein aktuelles Beispiel passiert momentan in UK. Die British Bankers Asscociation bereitet ein Register aller Banker im Lande vor. Wer künftig ethische oder Branchenverhaltensnormen missachtet, wird gebrandmarkt und kann mit Berufsverbot belegt werden! Ist das der Beginn vom Ende der Heuschrecken?

So Long, Euer Geschäftsmann 2.0