Da der Geschäftsmann 2.0 soviel im Vorfeld über diesen wichtigen “compelling event” für die Gesellschaft und Wirtschaft in der Schweiz geschrieben hat, muss er wohl jetzt nach der Abstimmung auch einige Zeilen dazu schreiben.
Es freut den Geschäftsmann, dass seine Vorhersagen und Analysen zum Thema Abzhocker-Initiative vollumfänglich eingetreten sind und richtig waren. Aber vor allem freut es den Geschäftsmann 2.0, dass seine Sicht auf die Revolution des Social Business durch die Abstimmung gestärkt worden ist: 2013 kommen die Aktionäre an die Macht (Beitrag hier) und auch die die Machtverschiebung, weg von den Bossen hin zu den Bürgern/ Mitarbeitern/ Aktionären/ Kunden wird sich akzentuieren!
Die Schweiz wird ein Front-Runner des Social Business werden. Das liegt einerseits auf der Hand, denn die Schweiz ist multilingual, polykulturell, globalisiert und hochdemokratisch. Andererseits hat das auch Tradition, so war die Schweiz auch bereits das zweite kontinentaleuropäische Land, welches von der industriellen Revolution erfasst wurde.
Der Geschäftsmann 2.0 ist sehr froh, in Europa und in einer Demokratie leben zu dürfen. Und zur heutigen Zeit. Zum Abschluss der ganzen Abzocker-Thematik will er kurz nur noch eine Überlegung mit den Lesern seines Blogs teilen:
“Früher hätte so etwas wohl in einem bewaffneten Aufstand gemündet. Ein Rädelsführer hätte die Massen scharf gemacht, dann hätte sich die Meute mit Waffen ausgerüstet und wäre losgezogen.”
“Heute wird eine Initiative lanciert und abgestimmt und dann umgesetzt. Fertig. Die Schlachten finden in den Medien statt, egal ob neue Medien oder alte.”
Stimmt oder? Oder liege ich falsch? So Long, Euer Geschäftsmann 2.0
PS – Nicht vergessen: Social communities are the armies of the 21st century
Der Minder wird der neue Blocher werden. Und er ist mit viel weniger Ressourcen dorthin gekommen, als der Herr Blocher mit seinem jahrzehntelang aufgebauten Parteinetzwerk und seinen Millionen. Thomas Minder ist, so glaubt der Geschäftsmann 2.0 zumindest, immer noch parteilos und “nur” ein “Klein-Unternehmer* “. Wie hat er das geschafft? Sicher mit Beharrlichkeit und Energie. Und komplett mittellos ist der Herr Minder ja auch nicht. Geholfen haben Ihm neben der jahrelangen Ignoranz, welche den nötigen Gegendruck aufbauen liess, sicher auch die neuen Medien, oder?
Und natürlich mit Hilfe von Daniel Vasella. Sein Statement, “er sei seinen Lohn wert” im Sonntagsblick vom 27.1.2013 war wohl – neben der kürzlichen Publikation seines Abgang-Entgelts – das Ereignis, welches den Herrn Minder zur Schweizer Lichtfigur werden liess….
Dieser Vorgang kann durchaus als Kräfteverschiebung von den “Grossen” zu den “Kleinen” interpretiert werden. Und deswegen schreibt der Geschäftsmann 2.0 darüber, denn das sind revolutionäre Veränderungen in unserer Gesellschaft. Zugegebenermassen schreibt aktuell jeder darüber, aber meistens geschieht dies aus der politschen Optik und nicht aus Optik des Veränderungspotentials der digitalen Medien und der nachrückenden Generationen. Die Schweiz ist auf dem Weg zur 2.0…
…unten noch der genaue Wortlaut zum “ich war meinen Lohn wert”:
* Der Unternehmer wird die grossen Veränderungen herbeiführen, nicht der Politiker und nicht der Manager. Damit er das aber kann, braucht er die Legitimation, das Vertrauen und die Akzeptanz der Crowd.
In einem der letzten Beiträge ging es um Banken und die notwendigen Innovationen, welche die Branche braucht: Ein konkretes Beispiel für neue Geschäftsmodelle im Privatkundengeschäft liefert die Globalance Bank.
Folgende Schlagworte hat sich die Bank auf die Fahnen geschrieben: Umgang auf gleicher Augenhöhe, unabhängig, tiefe Gebühren/Kosten, keine Retros und komplette Transparenz. Das sind doch Ausdrücke, die dem Leser dieses Kanals nicht unbekannt sein sollten! (Hier hats doch einige Posts dazu)
Der Geschäftsmann 2.0 durfte letzte Woche eine wirklich gute Bank kennenlernen und war sofort begeistert von der Crew rund um Reto Ringger. Dieser scheint sowieso eine sehr rare Spezies zu repräsentieren: Einen Entrepreneur, welcher gleichzeitig ein Banker ist hat der Geschäftsmann 2.0 bisher noch nie zu Gesicht bekommen. Im untenstehenden Video wird in 6 Minuten die Bank erklärt:
Die Herren von der Globalance Bank haben ein echt neues und innovatives Geschäftsmodel im Privatkundengeschäft entwickelt! Sie schlagen die Aktienindizes mit nachhaltigen Investitionen. Sustainability als profitables Geschäft – Es geht doch! – sagt der Geschäftsmann 2.0. In der untenstehenden Grafik wird gezeigt, wie das geht: Die Spezialisten der Bank bewerten die Investitionsobjekte anhand von Nachhaltigkeitskriterien in den Bereichen (Volks)Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt und erstellen so eine Qualifikation, welche sehr gut grafisch aufbereitet werden kann und auch verständlich ist.
Das Team der Globalance beschreitet zwar neue Pfade im Privatkundengeschäft, Ihr innovatives Geschäftsmodell wird aber lediglich Kunden angeboten, welche bereit sind, mehr als 300KCHF anzulegen.
Wieso? Kennen die die Finanzkraft des Long Tails nicht? Mit so einem coolen Angebot könnte man auch den kleinen Anleger beglücken, nicht nur in der Schweiz, sondern überall in der Welt,diese Nische ist global vorhanden! Der Grund warum das nicht passiert offenbart sich, wenn man die Mitarbeiter der Globalance Bank sieht. Das sind eingefleischte Privatkundenberater der alten Schule, welche im persönlichen Gespräch den Kunden beraten. Und für die Ausübung so einer Tätigkeit ist die Kapazität begrenzt, ein Portfolio kann so nicht mehr als einige Hundert Kunden umfassen.
Das findet der Geschäftsmann 2.0 schade, denn diese Bank hat die richtigen Gene für das Zeitalter des Social Business und somit die besten Anlagen, eine richtige, echte Bank 2.0 zu werden. Denn eine Bank 2.0 führt den Dialog und um Sie entsteht eine weltweite Community, wohl auch von Kleinanlegern, welche keine 300’000 CHF zur Anlage verfügen, oder?
Aber der Geschäftsmann 2.0 hat keine Angst, dass in Zukunft die Leute um Hrn. Ringger das auch noch hinbekommen: Diese Bank hat die richtigen Gene….
…genetische Grüsse, Euer Gmann 2.0 “Palo” Pavel Stacho
DEUTLICHER Sieg für Obama, uns hat man im Vorfeld was anderes erzählt
Amerika hat gewählt und Barack Obama ist der klare Sieger. Dem Radio- / Fernseh- und Zeitungskonsumenten in Europa wurde in den letzten Wochen ein ganz anderes Bild vermittelt, nämlich das eines Kopf- an Kopf-Rennens!
Die “öffentliche” Berichtserstattung lag mit den Prognosen falsch – Schon wieder! Der Geschäftsmann 2.0 errinnert sich an die Prognose-Abweichung bei der Minarettinitiative in der Schweiz, da lief das ganze Land mit seinen Vorhersagen ins Leere! Oder er erinnert sich an die Affäre um den ehemaligen Deutschen Bundespräsidenten Christian Wulff, bei welcher die alten Medien über eine positive Meinung im Volk berichteten, die Internetgemeinde aber bereits schon stark negativ zu Wulff eingestellt war (Artikel hier). Wie bereits gesagt, da “verbirgt” sich eine politisch aktive Internetgemeinde von mehrheitlich jüngeren Bürgern im Netz. Und diese jüngeren Leute sind aktiver! Wer mit dem Internet aufgewachsen ist, der ist bedeutend aktiver als z.B die Generation des Geschäftsmannes 2.0 – die Baby Boomer -, welche durch das Fernsehen dauerhaft sediert worden ist.
Ein sehr interessanter Artikel von Laurence Cruz geht auf die Bedeutung der sozialen Netzwerke für die US-Wahl ein und vergleicht die Wahl 2008 mit der jetzigen im 2012 Wahl. Dabei wird ersichtlich, dass vorallem Twitter massiv an Bedeutung gewonnen hat. Bedenke: Bei der Wahl 2008 hatte Facebook weniger als 100 Millionen Nutzer und Twitter war gerade am entstehen. Heute sieht es ganz anders aus, die ganze (westliche) Welt ist auf Facebook oder Tumblr und Twitter. Diese ist DIE Plattform: 90% der US-Senatoren und 42 der Gourverneure (Es gibt soviele wie die USA Staaten hat) haben heute ein eigenes Twitter Konto. Nur ging die Obama-Seite viel effizienter mit diesen Tools um. Obamas Kampagne machte 4x mehr Postings als Romney, siehe hierzu auch das untenstehende Video.
Auch das Nutzungsverhalten der Kandidaten selber spricht eine deutliche Sprache: Obama = 29 Tweets/Tag versus Romney = 1 Tweet/Tag, auch wenn keiner der Beiden einen wirklichen Dialog mit seiner Community führte (Keiner “retweetete” oder hat Drittcontent aus der Community “geshared”). Klar berichteten Medien über Social Media im US-Wahlkampf 2012: Das Österrreichische Wirtschaftsblatt spricht vom US Wahlkampf 2.0 und der Englische Guardian fragt bereits in einem Artikel, wie die Rolle der Medien (bzw die Überbewertung der alten Medien) bei der US-Präsidentschaftswahl 2012 in die Geschichte eingehen wird.
Fakt ist: Die klassische Berichterstattung ist auf einem Auge blind und führt damit weite Teile der westlichen Gesellschaft in die Irre! Was kann man dagegen tun? Die Analyse von “Big Data” ist die Antwort dazu! Übrigens fallen dem Geschäftsmann 2.0 einige Parallelen auf zu einem älteren Artikel auf: Die CMOs analysieren Ihre Märkte auch noch nach “alt”, genau so wie es die Meinungsforschungsinstitute und die “alten” Medien tun.
Der Chief Marketing Officer wird in der Erfolglosigkeit untergehen, wenn er sich nicht zum Chief Community Officer wandelt!
Ich bin überzeugt, dass das Marketing sich aufgrund des Social Web umfassend verändern wird. Mit dieser Einstellung stehe ich nicht alleine da, da muss man nur einen Blick auf meine letzten paar Posts und in die verschiedensten Zeitschriften/Plattformen und Blogs werfen, die sich mit so etwas befassen.
Der Kunde wird mehr Macht bekommen und derjenige der am Besten dem Kunden zuhören könnte, der hockt im Marketing! Der Chief Marketing Officer – der CMO – muss zum Vertreter, muss zum Sprachrohr der Community werden, welche die Produkte/Leistungen der Unternehmen verwendet. Der CMO musste früher die Produkte in den Markt “reindrücken“. Jetzt läuft es umgekehrt. Der zum CCO gewandelte ehemalige Marketingchef muss die Interessen der Community im Unternehmen wahrnehmen. Willkommen in der Welt des Social Business!
Die Umwälzung betrifft nicht nur die Privatwirtschaft: Neue Informations- und Kommunikationstechnologien verändern ebenfalls den öffentlichen Sektor, da Bürger dadurch neue Einblicke in Behörden erhalten. Hinzu kommen die in vielen Ländern der OECD verabschiedeten Gesetze zum Öffentlichkeitsprinzip der Behörden, welche diese Entwicklung unterstützen und verstärken, weil die öffentliche Hand diese Gesetze jetzt umsetzen muss. Dem besagten dramatischen Wandel in der Beziehung zwischen Bürgern und Behörden versuchen hierzulande die Behörden mit Open Government Data entgegenzutreten (Siehe früherer Post). Das ist ein wichtiger Schritt in die gute Richtung, jedoch ist es ein partieller Ansatz.
Das Thema ist aber heiss: Der Search „open social government“ gibt über 900 Millionen Hits zurück!
Beim Punkt „Dauerhafte Beziehungen aufbauen und pflegen“ beinhaltet die Studie aber einen fatalen Fehler, welcher umso schwerwiegender ist, weil sich der Fehler im Management Summary befindet. Dort steht, “dass die CMOs Online- und Offline-Communities zu gründen haben“! Hier wird tatsächlich den Firmen suggeriert, dass diese voll und ganz in der Lage sind, Communities zu gründen! Das ist falsch, beziehungsweise unmöglich.
Die Communities muss man nicht gründen, die sind schon da! Man kann die Communities übrigens auch nicht kontrollieren, geschweige denn für Werbezwecke missbrauchen! Man kann lediglich den Communities Produkte und Dienstleistungen anbieten und schauen, ob diese gebraucht werden. Sprich die Community treibt die Unternehmung und nicht umgekehrt und wenn das heute nicht der Fall ist, dann wird dies morgen der Fall sein!
Yupiee! Der Geschäftmann2.0 hat 150 Follower beieinander. Täglich lesen bis gegen 100 Leute meine Blogs, wow! Anfänglich publizierte ich meine Beiträge ja lediglich via Twitter und da bekam waren 50 Follower zusammen. Wenig später integrierte ich die Posts in den privaten Facebook Stream. Die 50 Twitter Follower und die 300 Facebookfreunde zeigten auf dem Zähler insgesamt 350 Followers. Boah, nicht schlecht, dachte sich der Geschäftsmann 2.0.
Dann kam aber der 10. Februar 2012: An diesem Tag richtete der Geschäftsmann 2.0 seine Facebookseite http://www.facebook.com/geschaeftsmann20 ein, um nicht immer all seine privaten Freunde mit Beiträgen eines Fachblogs zu nerven. Das war dann schon eine Ernüchterung, wieder nur weit unter hundert Followers zu haben, denn es fehlten die Facebook-Freunde vom Palo Stacho, die waren jetzt im Zähler wieder weg. “Es ist doch nur eine Zahl“, versuchte sich der Geschäftsmann 2.0 einzureden. Aber trotzdem war es hart das zu Akzeptieren. Unglaublich wie eine simple, blöde Zahl einen motivieren kann, oder eben nicht…..
Aber jetzt habe Ich Euch, liebe Abonnenten und Leser, danke fürs Folgen, für Eure Kommentare und Eure Likes auf Facebook. Ich hoffe, es wird hier nicht langweilig und ich wünsche mir, dass ich Euch weiterhin mit interessantem Stoff und Überlegungen bedienen kann! Merci!
Der Geschäftsmann 2.0 ist nach wie vor gespannt darauf, ob es der (digitalen) Community diesen Freitag, den 20. April 2012 wieder gelingt, eine weltweite Wirkung in der (realen) Welt zu erzielen. Auch er wird diese Aktion unterstützen, über welche er in einem früheren Post bereits detailliert berichtet hat.
Leider scheinen diese physischen Aktions-Kits inklusive des Plakatiermaterials schon seit Wochen vergriffen zu sein. Hoffentlich hat es genug Material, denn sonst ist alles für die Katz, oder? Alternativ kann man selber basteln: Hier gibt es das digitale Kit zum Download.
Die Aktivistenorganisation Solidar Suisse sammelt Pfiffe gegen Sepp Blatter und “seine” Fifa. Ziel sind 50K Pfiffe, momentan (9.4.2012) sind es rund 3500.
Die Schweizer NPO Solidar Suisse blies bereits im Sommer 2011 zu einem Angriff gegen Nespresso und versuchte mit einem „gefälschten Clooney-Video“ Aufmerksamkeit zu erlangen, damit Solidar anschliessend Ihre Solidaritätsbestrebungen bei Nestle umsetzen konnte. Nestle’s Erfahrung führte dazu, dass der Grosskonzern sehr schnell dialogbereit war und die Sache somit nicht sonderlich hohe Wellen schlug. Wie bereits gesagt, “Social Communities are the Armies of the 21st Century”
Der Geschäftsmann 2.0 ist gespannt darauf, ob aus dieser Kampagne ein Shitstorm gegen die FIFA werden wird. Übrigens: Der Term Shitstorm wurde zum Anglizismus des Jahres 2011 gewählt.