Osterwalder / Blank / Ries: Die Bestätigung – Der Geschäftsmann 2.0 lag und liegt absolut richtig!

Bereits vor Jahren lag der Geschäftsmann 2.0 goldrichtig: Blank, Ries, Osterwalder sind eins! Lean Startup, Business Model Generation und Customer Development gehören zusammen.

Das war in der Tat eine grosse Befriedigung für den Geschäftsmann 2.0, als er bei der Lektüre von Value Proposition Design die direkten Verweise des Autors zu Eric Ries‘ Lean Startup und zu Steve Blank’s Customer Development / Startup Owners Manual sah! Bereits 2013 hatte der Geschäftsmann 2.0 darauf hingewiesen, dass Lean, Agilität und Business Model Generation zusammen gehören (hier).

Disruptiver Stoff für Führung im 21. Jahrhundert – Auch wies der Geschäftsmann 2.0 damals darauf hin, dass sich da bei der Managementberatung und beim Management generell was ändere (hier). Direkter Kundenkontakt, viele kleine Iterationen mit einem Minimum Viable Produkt um das Wertangebot und das zu Grunde liegende Business Model zu testen, zu testen zu testen. Und das alles ohne sowieso falsche Businesspläne, sondern mit der Gewissheit, dass am Anfang alles nur aus Hypothesen besteht. Diese Hypothesen können dank Internet und Web 2.0 aber rasch geprüft werden! Das erlaubt die umgehende und schlanke Anpassung und den nächsten Zyklus: Build-Measure-Learn und wieder von Vorne!

Strategieentwicklung 2.0 Gerade auch deswegen weil die Werke von Blank, Ries und Osterwalder richtige Kochbücher und Handlungsansweisungen sind, führen diese zu einer neuen Ebene des Managements von Organisationen, der Unternehmensentwicklung und schlussendlich auch zur einer “Strategieentwicklung 2.0”.

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Demokratisierung des Managementconsultings Jeder kann nun do-it-yourself Strategieentwicklung betreiben und zwar auch der Inhaber der Stoffladens nebenan! So cool! Vielen Dank, lieber Steve Blank, Erik Ries und Alexander. Ihr demokratisiert das Management Consulting!

Hier geht’s zum „alten“ Blogpost zum Thema „Disruptiver Stoff für Führungskräfte des 21. Jahrhunderts

 

 

 

 

 

 

 

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So Long, Euer Geschäftsmann 2.0

Bank 2.0 = Customer driven = Kundenbegeisterung = Customer Experience?

Der Geschäftsmann 2.0 hat in den Posts zum Thema Bank 2.0 einige Male den Ausdruck “Customer driven” Bank erwähnt. Ob ein Finanzinstitut sich so ein Langzeitziel auf die Fahnen schreiben will, ist schlussendlich Sache der Bank: “It is not necessary to change. Survival is not mandatory” hat bereits vor Jahrzehnten der legendäre William Edwards Deming gesagt…

Die digitale Revolution verschiebt das Kräfteverhältnis in Richtung Kunde, dem stimmen wohl heute die meisten zu. Und was in Anbetracht des anbrechenden “Zeitalters des Kunden” (Errinnert Ihr Euch: “Sie” sind die 99%) sofort auf die Agenda jedes Unternehmens gehört ist die Thematik der “Customer Experience”. Diese wird zukünftig matchentscheidend sein – ja, sie ist es bereits heute! Natürlich gilt das nicht nur für die Banken. Andere sind da schon viel weiter, wie z.B. die Game-Industrie (Wen wunderts?) oder die Telekommunikationsunternehmen. Aber bleiben wir vorerst bei den Banken oder besser ganz konkret bei der Postfinance (PF). Die Postfinance ist nicht nur die Bank* mit dem höchsten Anteil von Online-Kunden – nein – die PF tut auch viel, um innovativ zu bleiben und rückt nach Ansicht des Geschäftsmannes 2.0 wie kein anderes grösseres Finanzinstitut den Kunden ins Zentrum seiner Tätigkeit:

  • Kein anderes Finanzinstitut hat so ein grosses und dichtes Netz wie die Postfinance: Jede Poststelle bietet die Leistungen der PF an
  • Die PF hat bei Weitem die beste E-Banking Lösung in der Schweiz (Meinung Gmann 2.0)
  • Kein anderes Finanzinstitut ist vertrauenswürdiger und hat ein besseres Image: Kein Wunder haben die jetzt schon wieder 100’000 neue Kunden gewonnen dieses Jahr

Und kommen wir nun zur innovativen Tätigkeit der PF. Die Berner (nocheinmal: die B E R N E R – Hey Züribänker, habt Ihr das gelesen?!) haben gerade einige coole Leistungen an den Markt gebracht, welche unbestrittenermassen in Richtung “2.0/Mobile” gehen:

Und warum die das? Der neue Chef der Postfinance, Hansruedi Köng spricht in der Schweizer Bank 12/2012 direkt an, um was es dem Unternehmen geht: Um Kundenbegeisterung! – Ist denn Kundenbegeisterung ist ein Teil von “Customer Experience”? Nein, die Kundenbegeisterung sollte das Resultat einer optimal umgesetzten “Customer – Experience” Strategie sein.

Customer Experience ist aber mehr als lediglich ein Innovationsprojekt. Es ist die vollumfängliche Ausrichtung einer Unternehmung auf den Kunden. Customer Experience betrifft alle Interaktionen des Kunden mit dem Unternehmen, über alle Kanäle hinweg. Es ist der Paradigmenwechsel schlichtweg und es beschert denjenigen Unternehmen, welche so etwas wirklich dauerhaft umsetzen können, richtig fette Wettbewerbsvorteile – Auch weniger Kosten und mehr Umsatz! Mehr glückliche Kunden führen zu weniger grossen Call- und Supportzentren, sie bleiben länger Kunden, geben mehr aus und empfehlen die Firma sogar weiter!

Also: Mehr zu Customer Experience später auf diesem Kanal!

So Long, Euer Gmann 2.0

*Naja – eigentlich ist die PF ja keine Bank. Nächstes Jahr im 2013 wird sie erst einmal eine eigenständige AG

Bank 2.0: König Kunde macht die Regeln – The Customer driven Bank

Der Term “Banker” ist in der Welt momentan nicht unbedingt positiv assoziiert, nicht in der Schweiz und noch viel weniger im Ausland. Wenn der Geschäftsmann 2.0 das Wort “Investmentbanker” hört, dann poppt bei Ihm in seinen Gedanken gleichzeitig das Wort “Heuschrecke” auf. Nicht gerade schmeichelnd sowas. Das Schlimme daran ist, dass diese Assoziation ausschliesslich durch die Medien im Hirn des Geschäftsmannes eingepflanzt worden ist! Umso schlimmer ist das, denkt sich der Geschäftsmann 2.0, weil er sozusagen keine Zeitungen und Zeitschriften liest!!! Aber es gibt nicht nur Investmentbanker, das Bankenwesen beinhaltet eigentlich 4 Geschäftsmodelle

  • Retailbanking (Endkundenzeugs inkl eBanking etc)
  • Private Banking (Vermögensverwaltung)
  • Investmentbanking (Rund um die Börse, Anlagezeugs sowie M&A)
  • Asset Management (Anlagegeschichten rund um “Institutionelle” wie z.B. Pensionskassen)

Alle vier Bereiche werden sich wandeln, es passiert bereits. Wie der Gmann schon in einem älteren Post angemerkt hat, ist er überzeugt, dass die Banker in der Schweiz, welche Ihren Job verlieren, sehr schnell wieder eine neue Stelle haben werden, sofern diese Leute genug flexibel sind. Aber der Wandel wird wohl tiefgreifend sein, das sieht man, wenn schon nur die Zahlen betrachtet. Was aber die wenigsten Leute wissen: Die erwirtschafteten Gebühren im Investementbanking gingen in den letzten drei Jahren um 1/3 zurück! Das gleiche passiert bei den Kommissionen: Die Einkünfte sind um 26% zurückgegangen.

Aber eben: Alle Welt spricht von ETF und die Kunden wollen selber bestimmen, was und wie sie Ihr Geld anlegen. Das gilt für den Privatanleger (Private Banking) genau gleich wie für die Pensionskasse (Asset Management). Und Otto-Normalverbraucher nervt sich immer wie mehr ob dem Preismodell für seine Konten (Retail Banking). Er kann immer wie weniger verstehen, wozu er diese 7 Franken Kontoführungsspesen pro Quartal bei der UBS berappen soll, oder wieso er bei jedem EC-Bezug bei der Valiant Bank 2 Franken abdrücken soll. Einige Banken reagieren bereits: Die Valiant hat gerade diesen Monat die zwei Stutz pro EC-Bezug abgeschafft. Dafür taucht die Post mit der Postfinance als Gebührenhai auf. Ab Frühling 2013 will auch die PF höhere Kontoführungsspesen für Konten, die weniger als +/- 7500 Franken oder so auf dem Konto haben.

Doch zurück zum Kunden: Der (Bank-) Kunde will Transparenz. Auch bei der Bank und Ihren Leistungen und Gebühren. Das aufkommende Modell des Homo coniunctus will ein individualisiertes und automatisiertes Angebot. Damit sowas überhaupt möglich wird, muss die ganze Branche durch einen rieesigen Standartisierungs- und Industrialisierungsprozess! Dieser Prozess wird Geld kosten. Viel Geld. Und er wird für viele kleinere Vermögensverwalter durch die verteuernde (und immer noch zunehmende?) Compliance und die Implikation bei den IT-Systemen unbezahlbar werden. BostonConsulting sagt: 10 Mia Franken under Assets wird das Minimum für Vermögensverwalter werden. IT-, Abwicklungs-, Research- und Compliance-Kompetenzen werden zukünftig wohl sowieso outgesourced werden. Der normale Endkunde ist das Einte, der Kunde namens Pensionskasse ist das Andere. Dieser ist für die Bank cht übel, der ist nämlich ein Profi in Geldangelegenheiten und somit viel schwieriger zu bedienen. Gemäss einem Artikel der “Schweizer Bank” (12/12), welcher den gleichen Titel wie dieser Post trägt, tun sich viele Schweizer Banken schwer mit dem Asset Management (=Institutionelle Kunden = Pensionskassen). In diesem Bereich wird sozusagen nicht investiert. Das Gleiche gilt für das Investment Banking, da wird abgebaut, UBS lässt grüssen. Aber nicht nur dort: Der Geschäftsmann 2.0 weiss aktuell von der Julius Bär, welche im IB ebenfalls “runterfährt”. Und die “Schweizer Bank” spricht ebenfalls vom Abbau im Investmentbanking bei Barclays, Deutsche Bank und Credit-Suisse und konstatiert, dass beim IB eine “schlank aufgestellte Investmentbank mit stabilen Ertragsquellen” nach wie vor robust sein kann (Was auch immer das heisst) und erwähnt auch beim Investmentbanking eine nötige Industrialisierung bei gleichzeitiger Individualisierung.

Schlussendlich haben aber alle Banken(bereiche) das gleiche Problem: Das Fehlen von Web 2.0 fähigen Produkten und Dienstleistungen! Doch damit so etwas möglich ist, muss die Bank erst mehrere Evolutionsstufen durchlaufen und zu einer “Customer driven Bank” werden! Und jetzt kommts: Überlegt Euch mal, wie lange das bei einer aktuell herkömmlich aufgestellten Bank dauert und wie viele Iterationen gemacht werden müssen, um dorthin zu kommen?

Wieviele Finanzinstitute werden so etwas nicht überleben? 20%, 50% oder mehr? Werden die grossen Banken gerade wegen Ihrer Grösse den langen Atem haben, oder werden Sie aufgrund Ihrer Grösse wie die Dinos zugrunde gehen (Staaten stützen ja aktuell die Dinos da scheinbar “to big to fail”)?

Und welche neuen Player werden in den Markt kommen? Quereinsteiger, weil diese eben mehr Customer-Driven sind – wie z.B Ebay (Stichwort “Paypal”, das ist ne Bank), junge Banken mit den richtigen Ansätzen* wie ABS Schweiz (Retailbanking) / Globalance (Privatebanking) oder ganz neue spezialisierte Player wie z.B Tradeshift (Rechnungsstellung und Zahlungsabwicklung 2.0)?

Fazit: Das Banking und somit weite Teile der Schweiz stehen vor spannenden 10 Jahren, also “Los Richtung Bank 2.0“, denn “The best way to predict the future is to invent it!”

So Long Euer Gmann 2.0

*Diese Unternehmen bewegen sich lediglich ansatzweise in Richtung Bank 2.0, denn customer-focused (So wie diese Banken es sind)  heisst noch lange nicht customer-driven.

PS: Liebe Banker, wenn Ihr Beratung braucht, dann nur melden 😉