Die Dematerialisierung ist einer der wichtigsten Effekte der digitalen Revolution und des Social Business. Alle Prozesse und Leistungen welche von einem phyischen Träger befreit werden können, werden in einem besonderen Masse transformiert. Das kann man ja ganz deutlich z.B. bei der Musik oder bei den Nachrichten (Medien) betrachten. Ein Song oder ein Zeitungsartikel ist ja nichts anderes als Information. Es sind also die informationslastigen Bereiche in Gesellschaft und Wirtschaft, welche umfassend verändert werden. Disruptive Transformation nennt man so etwas: Gravierende – oder gar nicht mehr vergleichbare – Unterschiede zwischen dem „Vorher“ und „Nachher“ sind die Folge.

Und nun steht der Geschäftsmann 2.0 selber vor der Bewältigung seines persönlichen digitalen Paradigmenwechsels: Nämlich der Dematerialisierung seiner persönlichen Arbeitsweise. Weg vom geliebten Papier. Nicht in allen Lebenslagen, aber trotzdem umfassend und wenn möglich dauerhaft.
Jeder Knowledge Worker weiss, so etwas ist eine komplette Umstellung der eigenen Arbeitsweise. Beim Geschäftsmann 2.0 ist es die Abkehr von Gewohnheiten, welche er sich in den letzten 30 Jahren Berufstätigkeit angeeignet hat. Unglaublich, 30 Jahre sind das schon! Nur, darauf kommt es nicht an. Es geht vielmehr um die Tatsache, dass er, sofern er gesund bleibt, nochmal dreissig Jahre arbeiten wird. Dabei will er nicht zum alten Eisen gehören, zumindest was die Art und Weise der Arbeitsverrichtung anbelangt.
Jeder, der noch mehr als 20 Jahre arbeitet sollte sich auf eine volldigitalisierte und weitgehend dematerialisierte (Arbeits-) Welt einstellen, ansonsten bekommt er Probleme. Mit den jüngeren Kollegen, mit der veraltenden Arbeitsweise an sich, mit einer schleichenden Ausgrenzung und Isolation, etcetera. Volldigitalisiert heisst weniger Papier, mehr iPad, Web 2.0 und Co. Der Geschäftsmann 2.0 und dessen Familie tasten sich nun seit 3 Jahren an diesen grossen Wandel heran. Zunächst wurde überall in der Nähe ein Drucker installiert, damit man Sicherheit hatte: „Zur Not kann ich es immer wieder ausdrucken“. Natürlich kamen auch Gadgets ins Haus, für die Kinder iPods und für die Frau das iPhone, der Gmann 2.0 berichtete darüber auf diesem Kanal. Dann kamen die kleinen Schritte der Verhaltensänderungen:
- Anstelle von Notizen macht man Photos
- Die verbleibenden Notizen werden photografiert und das Papier weggeworfen
- Bücher werden elektronisch konsumiert (vorallem Belletristik)
- Man hat begonnen alles zu scannen und es ist eine Wohltat! (Der Gmann 2.0 hat drei (!) moderne Scanner zu Hause – der highspeed Doppelseitenscanner ist der Hit…)
- Alles wird im Mail oder auf der Dropbox abgelegt
- chefkoch.de wird mehr konsultiert als das gut sortierte Regal mit den Kochbüchern
- ….aber es gibt auch Negatives zu berichten: Plötzlich bekommt man bei einigen Sachen Mühe, diese in den elektronischen Ablagen zu finden und ist versucht, diese dann wieder auszudrucken, damit man beim nächsten Mal nicht wieder suchen muss ;-/
Erkenntnis: Die Arbeitsweise aus dem Papierzeitalter kann nicht einfach so ins digitale Zeitalter übernommen werden, das erkannte der Geschäftsmann 2.0 bereits vor einigen Jahren. Sein Web-Mail Account hat ja auch keine 200 Ordner mehr wie früher in Outlook, sondern nur noch deren vier (Inbox, Archiv, Papierkorb, Hold/InProgress). Genau so werden die Hierarchien seiner Filesysteme immer wie flacher und vor allem Tags werden immer wie wichtiger. Also weg, weg vom Ordner, weg vom Papier, weg von Microsoft.
Google, Mac & Evernote: A great leap forward – Ein grosser Sprung vorwärts! Mit Apple/Mac, Dropbox, Evernote und Google. Google Apps und Dropbox verwendet der Geschäftsmann schon länger. Von Dropbox ist er begeistert – NSA hin oder her. Dagegen ist Google Drive (die Filesystem Alternative von Google) keine Konkurrenz. Doch auch Google ist sehr, wirklich sehr wichtig für den Geschäftsmann 2.0 geworden. Ein Ihm bekannter anderer Blogger hat darüber einen sehr passenden Artikel mit dem Titel „Bin ich vergoogelt?“ geschrieben. Die Googelisierung (Docs, Sites, Calendar) ist nicht einfach, der Geschäftsmann ist seit mehr als einem Jahr daran und nach wie vor nicht voll angewöhnt. Und jetzt steht obendrauf der Hauptumstieg an. Es ist quasi der Upgradepfad von Geschäftsmann V1.85 zu V1.9, um die “dematerialisierte Arbeitsweise” erreichen zu können: Es geht um die Verwendung von
Macbook / Mac OS – Dieser Upgradeschritt ist wie bereits gesagt hart für den Geschäftsmann. Gross geworden in der Welt von MS-DOS 3.0 und IBM XT wurde er von Anfang an auf Shortcuts – Tastaturkombinationen konditioniert, er arbeitet nicht nur mit der Maus. Nun, seit bald drei Monaten übt der Geschäftsmann 2.0 mit dem Mac OS rum. Und die Umgewöhnung ist echt anstrengend. Der erste Versuch zum Einstieg in den Geschäftsalltag mit Mac wurde im Juli nach einem Tag schrecklicher Uneffizienz im Job gleich wieder ausgesetzt. Die Philosophie unterscheidet sich schon erheblich von Windows und die Shortcuts sowieso. Nun wird ausserhalb des Büros ‚angelernt’. Eins kann der Geschäftsmann auf jeden Fall sagen: Es ist schon schön, mit dem MacBook Air und mit Mac OS zu arbeiten. Und die Geräte sind übrigens gar nicht teurer als vergleichbare Windows-Maschinen, das sei hier mal gesagt! Das Thinkpad X1 Carbon ist z.B gar teurer als alle Macbooks. Wieso der Geschäftsmann 2.0 auf nach fast 30 Jahren auf Mac umsteigt? Bereits oben hat er erwähnt, dass der Umgang mit Macs sehr schön ist, haptisch ist es eine Wohltat. Kurz: Die User Experience, auf Neudeutsch “UX” ist super. Andererseits ist er Windows-Müde und dann treffen für Ihn selber alle diese Argumente zu, welche in diesem wundervollen Blogbeitrag hier angeführt werden http://stadt-bremerhaven.de/macbook-air-2013-mein-testbericht/
Evernote – Wenn man die Dokumente digitalisiert, dann muss man diese effizient suchen und finden können. Auf jedem persönlichen Gerät. Dabei helfen eine gute Suchmaschine, gute persönliche Überschriften wie auch eine gute Verschlagwortung (Tags). Nur so ist man dann auch effizient und schnell, denn die Bandbreiten sind noch nicht soweit, dass die Systeme und Geräte innert Sekunden Vorschaulisten (Thumbnail-Previews) mit hunderten von Dokumenten mit Hunderten von Megabyte aufbauen können. Aus diesem Grund hat der Gmann 2.0 sein Evernotekonto, welches einige Jahre verwaist rumlag, wieder aktiviert. Er hat kurz nach Alternativen gesucht, wie z.B hier der Vergleich von Evernote zu Devonthink. Er hat sich aber dazu entschieden, bei Evernote zu bleiben, auch weil Ihm ein guter Freund ein paar coole Tipps gegeben hat. Wer mehr zur Verwendung von Evernote erfahren möchte, der kann sich hier kurz schlau machen, das ist ein ausgezeichneter Artikel drüber: http://www.digitalistbesser.org/evernote.
Wie es der Geschäftsmann konkret mit Evernote macht, kann im Blogpost “Starters Guide to Evernote – Evernote für Dummies” nachgelesen werden.
So dasises, bis zum nächsten Mal, Euer Gmann “V1.9” 🙂