Der Geschäftsmann 2.0 hat mit grossem Interesse das Editorial des Chip 09/2012 gelesen. Der Josef Reitberger hat dort eine hochspannende, wenn nicht gar brisante Thematik angeschnitten. Um was geht´s? Zitieren wir doch gleich den ersten Absatz des Editorial:
Liebe Leserinnen und Leser,
am 9. März unterhielt sich ein Mann Anfang 30 mit einer 13-jährigen aus Florida im Facebook-Chat über Sex. Für den nächsten Tag verabredete er sich mit Ihr. Facebooks Analyse-Algorithmen identifizierten den Dialog als mögliche Anbahnung einer Straftat, Mitarbeiter überprüften die Chat-Protokolle und informierten die Polizei, die den Mann vor dem geplanten Treffen abfing und festnahm.
Im Nachgang stellt sich der Chefredaktor des Chip verhaltend zustimmend zu dem Vorfall und am Ende stellt er die auf der Hand liegende Frage, ob denn Facebook sowas überhaupt machen dürfe.
Der Geschäftsmann 2.0 meint, dass diese Frage, auch wenn Sie noch so offensichtlich ist, nicht die Richtige ist. Warum? Nun, das zu erklären dauert ein bizzeli länger: Facebook, wie auch die anderen sozialen Plattformen befriedigt ein menschliches Urbedürfnis, nämlich das der ungezwungenen Kommunikation. Die sozialen Netzwerke sind die neue Nachbarschaft! Das ist der Ort, wo man unverbindlichen Smalltalk machen kann und es hört/liest immer jemand zu! Und mit menschlichen Grundbedürfnissen hört man nicht einfach auf, man macht weiter, auch wenn man – wie oben beschrieben – laufend überwacht wird, egal obs richtig oder falsch ist. Es geht vielmehr um die Frage, wie man sich mit dem Big Brother Zeitalter arrangiert oder welche Umgehungs- / Abwehrstrategien einem zur Verfügung stehen.
Somit sollte die Frage eher heissen: “Wie gehst Du damit um, mit dieser Facebook-Ueberwachung?” Der Geschäftsmann kann für sich dies so beantworten:
Ich akzeptiere die Überwachung durch Facebook und durch weitere Insitutionen. Es bleibt mir ja eigentlich auch nichts anderes übrig, denn einerseits besteht die Möglichkeit dazu und wenn die Möglichkeit da ist, dann wird sie auch genutzt. Andererseits ist die Ueberwachung im Web generell integrales Element der digitalen Welt, wenn man Ja sagt zu digital, dann ist das wie das “A” und dann muss man auch zu “B”, dem Monitoring Ja sagen. Und zu guter Letzt: Das Schöne am Web 2.0 ist, dass diese Möglichkeiten in beide Richtungen funktionieren! Wenn wir in die Welt rausschauen, dann sehen wir, dass eher die Institutionen und die Firmen gläsern werden, der gläserne Bürger ist weniger der Fall!
Am Schluss möchte ich trotzdem die Frage von Hrn. Reitberger beantworten, ob Facebook sowas machen darf: Nein, Facebook darf eigentlich sowas nicht. Finde ich es falsch, ja! Kann ich etwas dagegen machen? Nein. Erwarte ich, dass Facebook damit aufhört? Nein.
So Long, Euer Geschäftsmann 2.0